Deutscher Entwicklungshelfer im Niger entführt
Bonn – Im westafrikanischen Niger ist ein deutscher Entwicklungshelfer entführt worden. Das bestätigte das Hilfswerk Help in Bonn. Nach Angaben des nigrischen Online-Portals ActuNiger wurde der Help-Mitarbeiter im Norden des Landes bei Tingarane nahe der Grenze zu Mali von mutmaßlichen Dschihadisten verschleppt. Die Hilfsorganisation Help arbeitet im Niger und in Mali im Bereich Gesundheitsversorgung und Ernährungssicherung. epd/UK
Botschafter Klein wird Antisemitismusbeauftragter
Berlin – Das Bundeskabinett hat den Botschafter Felix Klein zum Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus berufen. Klein, bisher Sonderbeauftragte für Beziehungen zu jüdischen Organisationen und Antisemitismusfragen im Auswärtigen Amt, tritt die Stelle zum 1. Mai an, wie das Bundesinnenministerium mitteilte.epd/UK
Kongo-Geberkonferenz: Weniger Hilfszusagen als erwartet
Genf – Die internationale Gemeinschaft hat 430 Millionen Euro zur Bewältigung der humanitären Krise in der Demokratischen Republik Kongo zugesagt. Zahlreiche Regierungen hätten bei einer Geberkonferenz in Genf zudem ihre Bereitschaft erklärt, im Lauf des Jahres weitere Mittel zu bewilligen, sagte UN-Nothilfekoordinator Mark Lowcock. Obwohl die Zusagen deutlich hinter dem geschätzten Bedarf von 1,4 Milliarden Euro zurückbleiben, zeigte Lowcock sich in einer vorläufigen Bilanz zufrieden. Die Teilnahme von mehr als 50 Staaten zeige das große Interesse, den mehr als 13 Millionen notleidenden Kongolesen zu helfen. Hilfswerke kritisierten das Ergebnis. Zuvor hatte die Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe, Cornelia Füllkrug-Weitzel, kritisiert, dass die Weltgemeinschaft von der Krise im Kongo bisher kaum nehme Notiznehme: „Die Hilfe ist seit Jahren chronisch unterfinanziert.“ epd/UK
EKD-Cheftheologe zu Kritik an politischen Predigten
Hannover – Der Cheftheologe der EKD, Thies Gundlach, äußert Verständnis für Kirchgänger, die an Predigten mit unmittelbaren Bezügen zur Tagespolitik Anstoß nehmen. „Manchmal reden wir in unseren Predigten vielleicht ein bisschen zu wenig über Gott“, sagte Gundlach, der als Vizepräsident die Hauptabteilung II „Kirchliche Handlungsfelder und Bildung“ im EKD-Kirchenamt leitet. „Es ist doch Aufgabe eines Predigers, den Himmel auf Erden zu holen und nicht die Erde sozusagen zu verhimmlischen und politische Positionen mit Noten des Himmels zu versehen», betonte er. epd
Kirchliche Flüchtlingsexpertin: Familienleben hat Priorität
Berlin – Generalsekretärin der Kommission der Kirchen für Migranten in Europa (CCME), Doris Peschke, fordert einen höheren Stellenwert der „Familieneinheit“ von Flüchtlingen. Das Interesse von Kindern von Flüchtlingen müsse zudem mehr berücksichtigt werden, sagte Peschke auf einer Podiumsdiskussion zum Thema „Schutzraum Europa? Kirchliche und humanitäre Forderungen an die Flüchtlingspolitik in Europa“. Auch sei ein „Matching-System“ wünschenswert, mit dem Behörden bei der Erstregistrierung von Flüchtlingen deren Ortswünsche beachteten. Aspekte wie Arbeitsangebote oder der Wohnort der Familie müssten bei den Asylverfahren berücksichtigt werden, sagte Peschke. Damit könnten spätere unerlaubte Grenzübertritte von Flüchtlingen verhindert werden. KNA