Der Landesintegrationsrat NRW lehnt Pläne des Innenministeriums ab, dass in Pressemitteilungen der Polizei künftig generell die Nationalität von Tatverdächtigen genannt werden soll. Ein solcher Erlass sei problematisch und gefährlich, erklärte der Vorsitzende des Landesintegrationsrates, Tayfun Keltek, am Mittwoch in Düsseldorf. Die geplante Neuregelung trage zu einer „Spaltung und Polarisierung“ der Gesellschaft bei. Zu befürchten sei, dass Vorurteile und rassistische Stereotypen weiter verstärkt würden.
Durch die Nennung der Nationalität von Tatverdächtigen entstehe bei der Bevölkerung der Eindruck, dass diese entscheidend für das kriminelle Verhalten sei, kritisierte der Landesintegrationsrat. Wissenschaftliche Studien hätten dagegen wiederholt gezeigt, dass es keinen kausalen Zusammenhang zwischen Kriminalität und Migration gebe, sondern dass Kriminalität in erster Linie durch sozialen Status, Geschlecht und Alter beeinflusst werde.