Pflegekräfte verdienen einem Zeitungsbericht zufolge deutlich mehr Geld als noch im vergangenen Jahr. Nach Erhebungen des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) seien die durchschnittlichen Stundenlöhne für Beschäftigte in der Langzeitpflege gegenüber 2023 um 8,8 Prozent auf 22,60 Euro gestiegen, berichtete die Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Freitag).
Dabei gebe es allerdings regionale Unterschiede. Am höchsten seien die Zuwächse den GKV-Zahlen zufolge in Baden-Württemberg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen mit einem Plus von zehn Prozent. Schlusslichter bei den Zuwächsen seien die Stadtstaaten Bremen und Berlin, wo Pflegekräfte künftig nur etwa vier bis fünf Prozent mehr Geld bekämen.
Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, bewertete die Entwicklung für die Beschäftigten als Erfolg. „Die Kehrseite der Medaille ist, dass sich höhere Löhne aufgrund der geltenden gesetzlichen Rahmenbedingungen auf die Eigenanteile der Pflegebedürftigen auswirken“, sagte sie der Zeitung. Damit Pflegeeinrichtungen die höheren Löhne für die Pflegekräfte gegenfinanzieren könnten, müssten sie zumeist die Eigenanteile anheben. „Die Politik muss hier endlich Wege aufzeigen, um die steigende Belastung der Pflegebedürftigen wirksam zu begrenzen“, forderte Pfeiffer.
Ermittelt werden die regional üblichen Entlohnungsniveaus den Angaben zufolge jährlich von der Geschäftsstelle Tarifliche Entlohnung in der Langzeitpflege beim GKV-Spitzenverband. Dabei werden diejenigen Löhne berücksichtigt, die aufgrund von Tarifverträgen oder kirchlichen Arbeitsvertragsrichtlinien an Pflege- und Betreuungskräfte gezahlt werden. Für die aktuelle Auswertung wurden die Meldungen von 11.000 Pflegeeinrichtungen berücksichtigt.