München – Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, und der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Marx, haben die zentrale Bedeutung der Klinikseelsorge für die Kirche hervorgehoben. „Die Klinikseelsorger gehören zum Kernbestand des kirchlichen Lebens“, sagte Marx bei der Eröffnung des ersten ökumenischen Bundeskongresses der Krankenhausseelsorger in München.
Bedford-Strohm wies darauf hin, dass auch die Ärzte in ihrem Arbeitsalltag Orientierung in ethischen Fragen bräuchten, wie sie etwa die Klinikseelsorge geben könne. Für ihr Tun bräuchten die Klinikseelsorger ein großes Einfühlungsvermögen, ob sie etwa am Krankenbett ein Gebet sprechen sollten, sagte Bedford-Strohm. Deshalb sollte dieser Bereich ein größeres Gewicht in der Theologen-Ausbildung bekommen. Da immer mehr kranke Menschen ambulant zu Hause gepflegt würden, komme auch auf die Gemeindepfarrer eine neue Aufgabe zu, ergänzte der EKD-Chef. Dafür sei eine enge Verzahnung mit der Krankenhausseelsorge nötig.
Bundesärztekammer-Präsident Frank Ulrich Montgomery sagte, die Ärzte hätten immer weniger Zeit, am Bett der Patienten zu sitzen. Deshalb seien sie sehr dankbar für die Klinikseelsorge. Denn die kranken Menschen dürften nicht alleingelassen werden.
Rund 400 Teilnehmende aus ganz Deutschland nahmen an dem dreitägigen ökumenischen Kongress der Seelsorgenden im Krankenhaus und Gesundheitswesen teil. Veranstalter war das Erzbistum München-Freising in Kooperation mit der EKD und der Landeskirche Bayern. epd
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