Mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl haben am Freitag Tausende Menschen in Niedersachsen und Bremen für mehr Klimaschutz demonstriert. Zu dem bundesweiten Klimastreik hatte „Fridays for Future“ aufgerufen. In Niedersachsen und Bremen fanden den Organisatoren zufolge insgesamt an mehr als 20 Orten Demonstrationen statt, unter anderem in Braunschweig, Bremen, Göttingen und Hannover.
Nach Angaben von „Fridays for Future“ gab es am Freitag in mehr als 150 deutschen Städten Klima-Proteste. In Göttingen demonstrierten nach Polizeiangaben 670 Menschen. Zu der Kundgebung und einer anschließenden Demonstration durch die Göttinger Innenstadt hatten neben „Fridays for Future“ die Initiative „Students for Future“ und weitere Gruppen aufgerufen. Die Aktivisten hielten Pappschilder und Transparente mit Aufschriften wie „For the People, for the Planet“, „Wo ist der Klimakanzler“ oder „We want more Moor“ in die Höhe.
In Braunschweig protestierten nach Polizeiangaben rund 500 Personen. Die Organisatoren sprachen von mehr als 2.000 Menschen. „Es ist Bundestagswahl und offensichtlich ist Klimaschutz bei vielen Parteien kaum ein Thema“, sagte Alexander Dammeier von „Fridays for Future“ Braunschweig. Ein kurzer Blick in die Wahlprogramme von CDU und FDP genüge. „Sie wollen die Erfolge, die wir hatten, sogar wieder revidieren. Doch wir zeigen hier mit diesem Klimastreik, dass wir das so nicht akzeptieren werden.“
In Bremen kamen nach Angaben der Polizei mehr als 500 Menschen zusammen. In Hannover versammelten sich laut Polizei knapp 2.200 Teilnehmende.
„Fridays for Future“ verlangt neben der Besteuerung von „Superreichen“ unter anderem Klimaneutralität bis 2035, ein Ende der Nutzung von Gas als Energieträger sowie ein Recht auf klimafreundliche Wärme und Mobilität. Zudem müsse Deutschland einen Fonds für den Schutz vor den schlimmsten Folgen der Klimakrise errichten und jährlich rund 300.000 neue Fachkräfte in Zukunftsbranchen wie der Photovoltaik ausbilden.
Der Umweltverband BUND Niedersachsen forderte anlässlich des Klimastreiks den schnellen Ausstieg aus den fossilen Energien und eine beschleunigte Energie- und Wärmewende. „Die nächste Bundesregierung muss Deutschland auf Klimakurs bringen und damit auch die wirtschaftliche Modernisierung vorantreiben“, sagte Tina Löffelsend, Abteilungsleiterin Klimaschutz beim BUND.