Mehrere hundert Menschen sind am Freitag in Göttingen für mehr Klimaschutz auf die Straße gegangen. Die Organisatoren des Protestes sprachen von rund 1.000 Teilnehmenden, die Polizei konnte zunächst keine konkreten Zahlen nennen. Zu der Kundgebung und einer anschließenden Demonstration durch die Göttinger Innenstadt hatten die Initiative „Fridays for Future“, die „Students for Future“ und weitere Gruppen aufgerufen.
Die Aktionen fanden im Rahmen eines bundesweiten „Klimastreiks“ statt. Nach Angaben von „Fridays for Future“ gab es am Freitag in mehr als 150 deutschen Städten Klima-Proteste, in Niedersachsen und Bremen waren etwa 20 Kundgebungen angekündigt.
In Göttingen hielten Aktivisten Pappschilder und Transparente mit Aufschriften wie „For the People, for the Planet“, „Wo ist der Klimakanzler“ oder „We want more Moor“ in die Höhe. Auf einem Spruchband war zu lesen: „Drei Grad mehr – Göttingen liegt am Meer“. Mehrere Demonstranten verbanden die Forderung für effektiven Klimaschutz mit dem Widerstand gegen einen Rechtsruck. „Faschisten sind Klimaleugner“, hieß es zum Beispiel.
Eine Rednerin von Greenpeace verlangte, Klimaschutzmaßnehmen durch eine stärkere Besteuerung von Multimillionären und Milliardären mitzufinanzieren. Diese trügen „mit ihren Yachten, durch ihren Lebenswandel und ihre klimaschädlichen Investitionen“ maßgeblich zur Umweltverschmutzung bei. Mit Steuern auf große Vermögen ließen sich zum Beispiel energetische Sanierungen von Schulen und ein günstiges Deutschlandticket bezahlen.
„Fridays for Future“ verlangt neben der Besteuerung von „Superreichen“ unter anderem Klimaneutralität bis 2035, ein Ende der Nutzung von Gas als Energieträger sowie ein Recht auf klimafreundliche Wärme und Mobilität. Zudem müsse Deutschland einen Fonds für den Schutz vor den schlimmsten Folgen der Klimakrise errichten und jährlich rund 300.000 neue
Fachkräfte in Zukunftsbranchen wie der Photovoltaik ausbilden.