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Kirchen zeichnen erstmals Schularbeit gegen Antisemitismus aus

Die evangelische und die katholische Kirche zeichnen erstmals kirchliche Schulen in Niedersachsen für ihre Arbeit gegen Antisemitismus aus. Am Mittwoch erhalten sechs Einrichtungen von der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen und der Schulstiftung im Bistum Osnabrück das ökumenische Gütesiegel “Zusammen gegen Antisemitismus”. Die Auszeichnung geht an die BBS Marienhausschule und das Gymnasium Marianum in Meppen, das Evangelische Gymnasium Nordhorn sowie die Ursulaschule, Domschule und die Thomas-Morus-Schule in Osnabrück, wie die Schulstiftung am Dienstag mitteilte.

Die Schulen mussten den Angaben zufolge verschiedene Kriterien erfüllen: Fortbildungen für Mitarbeitende anbieten zum Thema Antisemitismus und religiöser Diskriminierung, Regeln aufstellen zur Intervention bei antisemitischen Vorfällen, in Veranstaltungen der Schoah gedenken und die politische Lage im Nahen Osten im Politik- und Geschichtsunterricht behandeln. Zu den Kriterien gehöre auch die religionssensible Gestaltung der Schule, darunter das Anbieten koscherer Lebensmittel in der Schulmensa oder das Feiern von muslimischen und jüdischen Festtagen.

Das Gütesiegel wird im Saal der jüdischen Gemeinde in Osnabrück verliehen, wie es hieß. Dabei sprechen der Niedersächsische Landesbeauftragte gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Gerhard Wegner, und Michael Grünberg aus dem Direktorium des Zentralrates der Juden.