Die vier großen Kirchen in Baden-Württemberg unterstützen das neu gegründete „Bündnis für Demokratie und Menschenrechte“. Sie loben laut einer Mitteilung vom Montag den Wert des Bündnisses und die Notwendigkeit, für Menschenwürde und gegen jede Form der Menschenfeindlichkeit einzustehen. Beteiligt sind die Evangelischen Landeskirchen in Baden und in Württemberg sowie die Diözesen Freiburg und Rottenburg-Stuttgart.
„Wer glaubt, dass jeder Mensch Gottes Geschöpf und Ebenbild ist, kann keine Mitmenschen ausgrenzen“, sagte Württembergs evangelischer Bischof Ernst-Wilhelm Gohl. Clemens Stroppel, Diözesanadministrator des Bistums Rottenburg-Stuttgart, ergänzte: „Demokratie und Menschenrechte garantieren uns seit 75 Jahren, dass das nicht mehr geschieht, was unter der nationalsozialistischen Herrschaft furchtbar geschehen ist.“
Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger warb dafür, sich gegen jegliche Form von Extremismus, Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit zu stellen. Die badische Landesbischöfin Heike Springhart sieht die Notwendigkeit, sich in starken Bündnissen zu Menschenwürde und einem solidarischen Miteinander zu bekennen.
Das überparteiliche Bündnis war vom SPD-Landesvorsitzenden Andreas Stoch initiiert worden, nachdem ein Treffen in Berlin von AfD-Politikern, Neonazis und Unternehmern bekanntgeworden war, bei dem über die massenhafte Ausweisung von Migranten gesprochen worden sein soll. In einer gemeinsam verabschiedeten Erklärung des neuen baden-württembergischen Bündnisses heißt es: „Gemeinsam als Kirchen und Religionsgemeinschaften, Gewerkschaften, Verbände, Vereine, Initiativen, Unternehmen, Parteien sowie lokale Initiativen und Vereinigungen schmieden wir landesweit und auch vor Ort breite demokratische Bündnisse und stehen auf gegen Rechtsextremismus.“ (0224/29.01.2024)