Die leitenden Geistlichen der evangelischen Kirchen in Hessen haben dem hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein (CDU) zum Sieg bei der Landtagswahl am vergangenen Sonntag gratuliert. Die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Beate Hofmann, sagte am Montag in Kassel dem Evangelischen Pressedienst (epd), sie wünsche Rhein, dass seine neue Regierung für Menschlichkeit, Weltoffenheit und Solidarität wirken könne. Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Volker Jung, sah in dem Ergebnis die Möglichkeit zur „stabilen Regierungsbildung“. Dies sei eine Grundlage für verantwortungsbewusste Politik.
Mit Blick auf das starke Abschneiden der AfD sagte Jung, mit ihr sei eine rechtsextreme Partei zweitstärkste Kraft geworden, „die bisher in der hessischen Landespolitik mit konstruktiven und zukunftsweisenden Impulsen nicht erkennbar“ gewesen sei. Eine Auseinandersetzung mit dem Verhältnis der AfD zu den Menschenrechten angesichts ihrer Programmatik und teilweise diskriminierenden Äußerungen führender Vertreter halte er für „dringend erforderlich“.
Bischöfin Hofmann sagte, das Wahlergebnis spiegele „eine hohe Unzufriedenheit mit der politischen Arbeit vor allem auf Bundesebene wider“. Die evangelische Kirche sei herausgefordert, mit der wachsenden Verunsicherung umzugehen und an einer konstruktiven Streitkultur in der Gesellschaft mitzuwirken.