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Kirchen im Südwesten dringen auf Möglichkeiten legaler Migration

Opfer der weltweiten Klimakrise müssen nach Ansicht der großen Kirchen in Baden-Württemberg legale Migrationswege nach Europa erhalten. Vor dem Start der 28. Weltklimakonferenz in Dubai veröffentlichten die beiden Evangelischen Landeskirchen in Baden und in Württemberg sowie die Diözesen Rottenburg-Stuttgart und Freiburg am Donnerstag einen gemeinsamen Appell, die Grund- und Menschenrechte für Betroffene aus dem Globalen Süden zu schützen. „Aus christlicher Sicht steht die Sorge um die Opfer an erster Stelle“, sagte der württembergische Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl.

Bischof Gebhard Fürst von der Diözese Rottenburg-Stuttgart warb für die Einführung eines „Klimapasses“. Dieser gäbe den Menschen die Chance, nicht fliehen zu müssen, wenn es zu spät ist, sondern in Würde ein neues Leben zu planen und zu beginnen. Auch der Sachverständigenrat Migration der Bundesregierung habe einen „Klimapass“ gefordert.

Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger sprach sich ebenfalls für rechtliche Grundlagen aus, die Opfern der Klimakrise die Niederlassung in sicheren Ländern ermöglichen. „Dabei tragen die Industrieländer im globalen Norden, die maßgeblich zum menschengemachten Klimawandel beigetragen haben, eine besondere Verantwortung“, sagte er. Die badische evangelische Landesbischöfin Heike Springhart betonte, die Botschaft von Jesus Christus nähre die Entschiedenheit der Kirchen, sich dafür einzusetzen, „dass die Lasten und Folgen des von Menschen verursachten Klimawandels gerecht verteilt werden.“ (2810/23.11.2023)