DETMOLD – Die Kirche muss nach Ansicht des Theologischen Kirchenrats Tobias Treseler den digitalen Wandel mitgestalten. Treseler rief vor der Lippischen Landessynode in Detmold dazu auf, in der Kirche stärker neue Kommunikationswege zu nutzen. Jugendliche seien heute eher über den Kurznachrichtendienst Whatsapp oder beim Messaging-Dienst Snapchat zu finden.
Der kirchliche Kommunikationsexperte Sven Waske rief in seinem Vortrag zu einem stärkeren Engagement der Kirche in der digitalen Welt auf. „Wenn wir als Kirche die biblische Botschaft in die digitale Welt bringen wollen, müssen wir im digitalen Raum präsent sein“, sagte der Leiter des Referats Online und Strategie der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Das Internet sei inzwischen ein digitaler Ort mit Kirchen, Geschäften oder Schulen.
Der kirchliche Auftrag werde auch im Internet umgesetzt, betonte Waske. Beratungen wie Telefonseelsorge, die ein Online-Angebot hätten, seien sehr ausgelastet. Tägliche Abendandachten über den Kurznachrichtendienst Twitter hätten mehrere zehntausend Nutzer. Konfirmandengruppen tauschten sich über den Kurznachrichtendienst Twitter oder Facebook aus. Das Internet biete zudem Begegnung und Gemeinschaft beispielsweise mit ökumenischen Partnern weltweit.
Bereits heute nutze jeder zweite Mensch auf der Welt das Internet über sein Smartphone, erklärte der Theologe. „Der digitale Wandel betrifft uns an allen Orten auf allen Ebenen“, unterstrich Waske. Er plädierte auch dafür, dass Kirchen freies Internet anbieten. Er verwies auf ein Projekt der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, bei dem unter dem Motto „godspot“ Menschen die kostenfreie Nutzung des Internets ermöglicht werde. epd
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Kirche soll freies Internet bieten
EKD-Experte ruft zu stärkerem Engagement in der digitalen Welt auf