In einem ökumenischen „Blaulicht-Gottesdienst“ haben die evangelische und katholische Kirche am Freitag in Hannover den Aktiven in Feuerwehr, Polizei, Rettungsdiensten, Technischem Hilfswerk, Katastrophenschutz und der Notfallseelsorge aus ganz Niedersachsen für ihren Einsatz gedankt. „Sie begeben sich in Gefahr, damit es anderen wieder gut gehen kann. Sie sorgen für Sicherheit, damit andere keinen Schaden nehmen. Sie retten Leben“, sagte der Hildesheimer katholische Bischof Heiner Wilmer laut Redemanuskript in der Basilika St. Clemens in Hannover.
In seiner Predigt kritisierte der hannoversche evangelische Landesbischof Ralf Meister „Gaffer und Hater“, die Rettungskräfte bei ihrer Arbeit und in den sozialen Medien oft behinderten, übelst beschimpften und sogar bedrohten. „Die Vorstellung, dass jeder und jede für den Zustand einer Gesellschaft einen eigenen Anteil der Verantwortung trägt, gerät bei Gaffern und Hatern mehr und mehr aus dem Blick.“
Meister appellierte weiter an die Einsatzkräfte, nach schwierigen Einsätzen die Hilfe von Seelsorgerinnen und Seelsorger in Anspruch zu nehmen. „Das Miterleben und die Verantwortung für das Leben anderer ist belastend. Es gilt, Bilder und Erleben zu verarbeiten, die sich nach Schichtende nicht einfach an den Haken hängen lassen.“ Der Landesbischof betonte: „Wir sind für Sie da.“
In dem Blaulicht-Gottesdienst wirkten neben anderen auch Einsatzkräfte aus Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten mit, hieß es. Vorbereitet und organisiert wurde er von den Mitarbeitenden der evangelischen und katholischen Polizeiseelsorge, der evangelischen und katholischen Feuerwehrseelsorge sowie der ökumenischen Notfallseelsorge.