Der Literaturwissenschaftler Dieter Lohmeier (Kiel) erhält den mit 3.000 Euro dotierten Fritz-Reuter-Literaturpreis 2024 für seine für die Klaus-Groth-Gesellschaft herausgegebene Publikation „Klaus Groth und Karl Müllenhoff. Der Briefwechsel 1852-1858“ (Boyens Buchverlag 2024). Einen Sonderpreis der Jury (1.000 Euro) bekomme Elaine Assig aus Bad Driburg (Nordrhein-Westfalen) für ihre bilinguale touristische Führung „T(o)ur de Fritz“, wie das Fritz-Reuter-Literaturmuseum in Stavenhagen mitteilte. Der undotierte Ehrenpreis der Reuterstadt Stavenhagen gehe an Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) für ihren Einsatz für die Pflege und den Erhalt der niederdeutschen Sprache sowie ihr Engagement für die überregionale Fritz-Reuter-Rezeption.
Der Fritz-Reuter-Literaturpreis wird seit 1999 jährlich von der Stadt Stavenhagen und vom Fritz-Reuter-Literaturmuseum für neue Literatur in niederdeutscher Sprache oder für sprach- und literaturwissenschaftliche Arbeiten vergeben – in diesem Jahr zum 26. Mal. Die Auszeichnung erinnert an den niederdeutschen Dichter Fritz Reuter (1810-1874) aus der Kleinstadt Stavenhagen. Der Preis wird traditionell am 7. November, dem Geburtstag Fritz Reuters, in einer festlichen Veranstaltung (17 Uhr) im Schloss Stavenhagen (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) übergeben.
Das 792 Seiten starke, von Dieter Lohmeier herausgegebene Buch „Klaus Groth und Karl Müllenhoff. Der Briefwechsel 1852-1858“ sei für die Jury „eine wegweisende wissenschaftliche Arbeit, die eine Publikation aus dem Jahr 1938 neu edierte, von sämtlichen Fehlern und Fehleinschätzungen befreite und neue Aspekte und Kommentierungen sowie neue Funde einfließen ließ“, informierte das Reuter-Literaturmuseum. Die niederdeutsche Literaturgeschichte sei um die genaue Unterhaltung des niederdeutschen Dichters Groth mit dem Kieler Professor für deutsche Sprache und Literatur Müllenhoff bereichert worden. Darüber hinaus gebe es einen „Anhang von hochspannenden Korrespondenzen“, unter anderem mit Jacob Grimm, Theodor Storm und Theodor Fontane.
Die „T(o)ur de Fritz“ sei eine besonders innovative Leistung zur Pflege der niederdeutschen Sprachtradition, hieß es. Die bilinguale touristische Führung sei anlässlich des 150. Todestages Fritz Reuters ins Leben gerufen worden von Elaine Assig in Zusammenarbeit mit der Fritz-Reuter-Bühne Schwerin. Sie bringe Heimatverbundenheit und Moderne zusammen und spreche anhand des multimedialen Tour-Guides „samt eines frischen und lebhaft humoristischen Reuterbezugs Zielgruppen jeden Alters an“.