An einer Kundgebung für Demokratie und Toleranz auf dem Rathausplatz in Kiel (Schleswig-Holstein) haben am Sonnabend laut Polizei etwa 11.500 Menschen teilgenommen. Nora Steen, evangelische Bischöfin im Nordkirchen-Sprengel Schleswig und Holstein, sagte in ihrer Rede, dass die Nordkirche und weitere Glaubensgemeinschaften gemeinsam mit einem entschiedenen Nein gegen jede Form von Extremismus und Rassismus einträten. „Wir gemeinsam sind die deutsche Gesellschaft, in der jeder Mensch – egal welcher Herkunft, welcher Kultur und welcher Religion – eine nicht in Frage stehende Würde hat“, sagte Steen laut Mitteilung der Nordkirche.
Bezogen auf den Holocaust-Gedenktag (27. Januar) erinnerte die Bischöfin an die besondere historische Verantwortung der deutschen Gesellschaft, für ein „Nie wieder“ einzustehen und sich gegen Antisemitismus und Faschismus einzusetzen. Zudem forderte sie, dass für die Menschen, die derzeit in Gaza in entsetzlichen Zuständen lebten, die Menschenrechtskonvention der Vereinten Nationen gelten müssten.
Deutlich mehr als hundert gesellschaftliche Gruppen, Parteien, Gewerkschaften, aber auch zahlreiche kulturelle Vereinigungen und Interessenvertretungen hatten zu der Kundgebung auf dem Rathausmarkt in Kiel eingeladen.
Laut Norddeutschem Rundfunk (NDR) waren am Sonnabend und in den kommenden Tagen in Schleswig-Holstein mehr als 20 Aktionen gegen Rechtsextremismus geplant – unter anderem in Lübeck, Schwentinental, Heide und Husum.