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Katholische Bischöfe gratulieren evangelischer Bischöfin Fehrs

Es geht nur im Miteinander: Die katholischen Bischöfe Georg Bätzing und Stefan Heße gratulieren Kirsten Fehrs zur Wahl als Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche – und wünschen ihr Mut.

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs, zur Wahl in ihr Amt gratuliert. “Was Du in den zurückliegenden zwölf Monaten schon in eindrucksvoller und stets von einem tiefen ökumenischen Geist geprägten Arbeit übernommen hast, führst Du jetzt fort”, schreibt Bätzing in einem am Dienstag in Bonn veröffentlichten Brief. “Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und das gemeinsame Suchen nach Wegen, wie wir eine konkrete Einheit unserer Konfessionen als glaubwürdige Zeugen des Evangeliums voranbringen können.”

Fehrs wurde am Dienstag bei der Tagung des Kirchenparlaments in Würzburg zur Vorsitzenden des Rats der EKD gewählt. Die 63-jährige Theologin hatte das Amt bereits seit einem Jahr kommissarisch ausgeübt, nachdem ihre Vorgängerin Annette Kurschus zurückgetreten war.

Bätzing schreibt weiter, die Herzlichkeit, die er selbst vor wenigen Tagen auf der Tagung des Kirchenparlaments habe erleben dürfen, drücke aus, worum es heute gehen müsse: “Nur im Miteinander und im Bau von Brücken können wir die Gräben der Geschichte überwinden.” Dazu gehörten das gemeinsame Gespräch und auch Ringen um Positionen. Die Kirchen seien in der öffentlichen Wahrnehmung nicht mehr unhinterfragt präsent. Es brauche daher Miteinander, um sichtbar zu bleiben.

Bätzing erklärte, er sei dankbar für die klaren gesellschaftspolitischen Positionen, die katholische und evangelische Kirche verbinden würden. Als Beispiele nannte er den Kampf gegen Antisemitismus, Rassismus und das Kriegsgeschrei in der Welt. “Als Christinnen und Christen müssen wir gemeinsam für den Frieden einstehen und die Menschen an den Rändern der Gesellschaft fest im Blick haben. Das ist nicht nur eine Sache von Konfessionen, sondern fordert ein gemeinsames Handeln aller Religionen.”

Auch der katholische Hamburger Erzbischof Stefan Heße gratulierte Fehrs. Er hoffe, dass sie ihre Aufgaben als Hamburger Bischöfin und als Ratsvorsitzende gut miteinander in Ausgleich bringen könne, so Heße in einem Brief. Er wünscht Fehrs “die Kraft und die Spannkraft, die dafür nötig ist, und den Mut, die wesentlichen Themen anzupacken und zu gestalten.”