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Karl-Kübel-Preis an Düzen Tekkal und ihre Familie verliehen

Die Fernsehjournalistin und Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal sowie ihre Schwestern und Eltern haben am Freitag in Bensheim den Karl-Kübel-Preis 2025 erhalten. Die Karl-Kübel-Stiftung für Kind und Familie würdige damit deren „herausragendes gesellschaftliches Engagement für Familien“, wie die Stiftung mitteilte. Seit Jahren setzten sich Düzen Tekkal und ihre Geschwister mit ihrem Verein „Háwar.help“ und weiteren Initiativen für Chancengerechtigkeit, demokratische Werte und Frauenrechte ein. Der mit 25.000 Euro dotierte Preis wurde zum 25. Mal verliehen. Daneben verlieh die Karl-Kübel-Stiftung zum 10. Mal den Dietmar-Heeg-Medienpreis.

Gemeinsam mit ihren Schwestern Tezcan, Tuna, Tugba und Tülin unterstütze Düzen Tekkal Mädchen und junge Frauen in Deutschland, im Iran und Irak dabei, ihre Stärken zu entfalten und ihre Lebensträume zu verfolgen. Ihr Verein „Háwar.help“ helfe Frauen, die aus politischen Gründen im Iran gefangen gehalten werden, und organisiere Entwicklungs- und Bildungsprogramme in Irak, Afghanistan und Deutschland. Mit ihrer Bildungsinitiative „GermanDream“ machten sich die Preisträgerinnen zudem deutschlandweit mit Wertedialogen für eine Gesellschaft stark, „in der alle mitgenommen werden“.

Den Grundstein für dieses Engagement hätten die Eltern, Fatma und Seyhmus Tekkal, gelegt, hob die Stiftung hervor. Geprägt von der Verfolgung der jesidischen Glaubensgemeinschaft und der Flucht nach Deutschland in den 70er Jahren, hätten sie ihre Kinder ermutigt, Chancen zu ergreifen und lebten ihnen wichtige Werte vor. „Familie Tekkal zeigt eindrücklich, wie prägend und wie wichtig Familie ist. Hier werden Grundlagen im Umgang miteinander gelegt und es werden Haltungen und Werte wie Menschlichkeit, Toleranz und Verantwortung vermittelt“, sagte der Stiftungsratsvorsitzende Matthias Wilkes.

Der Dietmar-Heeg-Medienpreis ging zum einen an das TV-Team der Doku-Reihe „Herbstresidenz“ mit Regisseur und Produzent Sascha Gröhl (5.000 Euro). Die Reihe schildert den Einsatz zehn junger Auszubildender mit Behinderung in einem Altenpflegeheim an der Mosel. Zum anderen wurde der Journalist Johannes Teschner für seinen Artikel „Von Schlägen und Liebe“ in der Zeitschrift GEO geehrt (3.000 Euro). Teschner erzähle mit großer Empathie die Geschichten zweier Familien und verwebe sie mit historisch verankerten Vorstellungen von strenger Erziehung in der Kaiserzeit bis hin zu den antiautoritären Experimenten der Nachkriegszeit.

Der Unternehmer Karl Kübel (1906-2006) verkaufte 1972 seine „3-K“-Möbelwerke und brachte den Erlös und den größten Teil seines Privatvermögens in die Stiftung ein, die Projekte für Kinder und deren Familien fördert. Erstmals wurde der Karl-Kübel-Preis 1990 verliehen. Im vergangenen Jahr wurde der frühere Fußballnationalspieler und Stiftungsgründer Philipp Lahm ausgezeichnet.