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Jüdisches Bildungszentrum für Baden-Württemberg eröffnet

Mit einer Festveranstaltung ist das „Jüdische Bildungszentrum Baden-Württemberg“ in Heidelberg eröffnet worden. Darin sollen Bildungsangebote zu jüdischer Religion, Kultur, Tradition und Geschichte gebündelt werden, sagte Barbara Traub von der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg bei der Eröffnung am Donnerstagabend. Ähnlich den kirchlichen Akademien soll die Einrichtung zudem Impulse aus jüdischer Perspektive in den gesellschaftlichen Dialog einbringen.

Standort der Einrichtung soll Bruchsal sein, sagte Rami Suliman von der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden. Es werde Veranstaltungen für die Gesamtgesellschaft geben, nicht nur für die jüdischen Gemeinden. Der Direktor der Bildungsabteilung im Zentralrat der Juden, Doron Kiesel, erklärte, Aufgabe eines solchen Bildungswerks sei es, neugierig auf seine vielfältigen Angebote zu machen und eine Brücke in die Gesellschaft zu bauen.

Die Eröffnung sei ein Anlass zur Freude, sagte Staatssekretärin Sandra Boser (Grüne) vom baden-württembergischen Kultusministerium. Jüdische Traditionen seien ein selbstverständlicher Teil der Gesellschaft. Die aktuellen Ereignisse zeigten jedoch, „wie fragil dieser Teil ist“.

Antisemitische Einstellungen, Übergriffe und Straftaten seien nie ganz aus der Gesellschaft verschwunden gewesen, sondern hätten zugenommen, so Boser. Hier biete das Bildungszentrum Chancen, Wissen über jüdische Geschichte und jüdisches Leben zu erlangen. (2756/17.11.2023)