Der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Reinhard Schramm, hat anlässlich des jüdischen Chanukka-Fests ein stärkeres Engagement der demokratischen Welt im Kampf gegen den internationalen Terrorismus gefordert. Es solle Staatsräson der demokratischen Welt sein, diesen Kampf gemeinsam zu führen, sagte er am Samstagabend in Erfurt im Rahmen einer Feier mit Gästen aus Kultur, Politik und Gesellschaft. Ein solches Vorgehen könne eine Zukunft in Frieden sowohl des jüdischen als auch des palästinensischen Volkes sowie des gesamten Nahen Ostens sichern.
Der Überfall der Hamas auf Israel im Oktober 2023 habe in Deutschland nur kurzzeitig zu Solidarität mit den Juden und mit dem jüdischen Staat geführt. Israel verteidige sich seitdem entschieden und opferreich gegen den Terrorismus des Iran und seiner Verbündeten Hamas, Hisbollah und der Huthi-Rebellen. Doch mit der israelischen Entschlossenheit sei auch der Antisemitismus weltweit gewachsen, sagte Schramm.
Deutschland müsse sich stärker engagieren. Die Lehren aus der Geschichte müssten die deutsche Politik beflügeln, ehrgeiziger und intensiver eine europäische Vision für die Auseinandersetzung mit dem Terrorismus in Nahost mitzugestalten, sagte Schramm weiter.
Das jüdische Lichterfest Chanukka (hebräisch: Weihung) dauert in diesem Jahr bis zum 2. Januar. Jeden Tag wird mit Einbruch der Dunkelheit ein neues Licht entzündet. Mit dem Lichterfest feiern Juden den Sieg der Makkabäer über die griechisch-syrische Fremdherrschaft im Jahre 164 vor Christus und die Wiedereinweihung des Jerusalemer Tempels.