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Jüdische Gemeindevertreter sorgen sich um die Sicherheit

Vertreter der Jüdischen Gemeinden an Rhein und Ruhr sorgen sich um das jüdische Leben in Nordrhein-Westfalen. „Ich verstehe nicht, warum die Polizei Demos, die sich zu Gewalt gegen Juden entwickeln, trotzdem erlaubt, obwohl sie den öffentlichen Frieden stören“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf, Oded Horowitz, der in Essen erscheinenden „Neuen Ruhr/Neuen Rhein Zeitung“ (Samstag). Für den Samstag ist eine pro-palästinensische Demo in Düsseldorf geplant, zu der rund 2.000 Teilnehmer erwartet werden. Kundgebungen mit pro-palästinensischen Hintergrund sind am Wochenende zudem unter anderem in Köln geplant.

Horowitz rät Jüdinnen und Juden in Düsseldorf, sich am Samstag aus den Bereichen der Demonstration fernzuhalten und „größte Vorsicht walten zu lassen“. Er und seine Gemeindemitglieder seien entsetzt, „wie hier vor Ort Menschen in dieser Gesellschaft die Tode und Morde verherrlichen und feiern, auf die Straßen gehen und bedrohliche Szenarien für Juden aufbauen“, sagte er der Zeitung. Ältere Gemeindemitglieder hätten „Angst, dass wieder Pogrome stattfinden“.

Ähnliche Eindrücke schilderte auch der Rabbiner David Geballe der Jüdischen Gemeinde Duisburg-Mülheim-Oberhausen dem Blatt. Die Hälfte der Kinder aus seiner Gemeinde verheimlichten in der Schule, dass sie jüdischen Glaubens seien, weil dies ansonsten zu Problemen führen könne.