Armin Laschet und Peter Maffay treten zusammen in Düsseldorf auf. Der Grund: die Verleihung einer Medaille, die auf ein Politikum aufmerksam macht, das aktueller kaum sein könnte.
Wegen seines Engagements für die jüdische Gemeinschaft und den Kampf gegen Antisemitismus hat der ehemalige nordrhein-westfälische CDU-Ministerpräsident Armin Laschet (63) die Josef-Neuberger-Medaille erhalten. Laschet habe sich mit seinem Einsatz für die Sicherheit Israels sowie der Gründung des NRW-Büros in Tel-Aviv für die Medaille verdient gemacht, hieß es am Mittwoch in der Begründung anlässlich der Verleihung in Düsseldorf.Die Ehrung ging von der Jüdischen Gemeinde der Stadt aus.
Zur Verleihung würdigte Laschet den Namensgeber der Medaille: Josef Neuberger habe trotz des auch nach dem Zweiten Weltkrieg andauernden Antisemitismus in den 1950er Jahren den Mut gefasst, nach Nordrhein-Westfalen zurückzukehren und sich als Justizminister für die SPD in den Staatsdienst einzubringen.
Der Sänger Peter Maffay, der als Laudator vorgesehen war, sagte: “Mir ist es ein Anliegen, einen Beitrag zu einer koexistenziellen Vision zu leisten.” Er wolle sich Diskriminierung und Hass entgegenstellen. “Wir kennen in der Musik acht Töne, und die haben keine Farbe und keine Nationalität.” Der neunte Ton sei der gute Ton, der darin bestehe, respektvoll miteinander umzugehen.
Der seit 1991 vergebene Preis ist undotiert. Er ehrt Persönlichkeiten und Institutionen der nichtjüdischen Öffentlichkeit, die sich um die Förderung jüdischen Lebens, die Erinnerungskultur an nationalsozialistische Verbrechen und andere Fragen und Themen rund um die jüdische Gemeinde und den jüdischen Glauben verdient gemacht haben.
Die Medaille ist nach NRW-Justizminister Josef Neuberger (1902-1977) benannt, der im Direktorium des Zentralrats der Juden in Deutschland tätig war. Zu den Preisträgern gehören die früheren Bundespräsidenten Johannes Rau und Roman Herzog, der frühere Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, der Geschäftsführer von Borussia Dortmund, Hans-Joachim Watzke, und die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).