Die neue Generaldirektorin der Internationalen Organisation für Migration (IOM), Amy Pope, hat die Arbeit privater Seenotretter aus Deutschland und anderen Ländern im Mittelmeer gelobt. Die IOM wertschätze jeden, der Migrantinnen und Migranten aus gefährlichen Situationen rette, sagte die US-Amerikanerin am Montag in Genf.
Pope kritisierte, dass Teile der Öffentlichkeit den Tod von Menschen auf dem Mittelmeer als Normalfall betrachteten. Das Leben und die Würde der Migrantinnen und Migranten müssten geschützt werden.
Sie forderte sichere Migrationsrouten. Migration bringe erwiesenermaßen Vorteile für Länder, sie erleichtere Innovationen und treibe die wirtschaftliche Entwicklung voran. Schiffe der gemeinnützigen Initiative Sea-Watch mit Sitz in Berlin und anderer Organisationen retten im Mittelmeer Migranten und Flüchtlinge vor dem Ertrinken und bringen sie auf das europäische Festland.
Die US-Amerikanerin übernahm die Position der IOM-Generaldirektorin am Sonntag, sie ist die erste Frau an der Spitze der 72 Jahre alten Organisation mit 175 Mitgliedsländern. Die IOM gehört zu den Vereinten Nationen und hat ihren Sitz in Genf.
Pope hatte sich bei einer Wahl im Mai gegen den damaligen Generaldirektor António Vitorino aus Portugal durchgesetzt. Sie war zuvor stellvertretende IOM-Generaldirektorin und arbeitete als Migrations-Beraterin für US-Präsident Joe Biden.