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Initiatoren halten an Berliner “Drei-Religionen-Kita” fest

Die Initiatoren der geplanten Berliner „Drei-Religionen-Kita“ wollen trotz gestrichener Senatsgelder an dem Projekt festhalten. Eine interreligiöse Kita in Berlin soll kommen, erklärten die kirchlichen, muslimischen und jüdischen Vertreterinnen des Projektes bei einer symbolischen Grundsteinlegung am Mittwoch in Berlin. Der Bau der Kindertagesstätte hätte eigentlich in diesem Jahr starten sollen. Aufgrund von Sparmaßnahmen strich der Senat im vergangenen Dezember aber die Fördergelder.

Eine Alternative könnte statt eines Neubaus die Übernahme einer Bestandsimmobilie sein. Da man aus dem Kita-Ausbauprogramm des Senats herausfalle, werde man um Jahre zurückgeworfen, hieß es. Mit dem Programm wäre ein vereinfachtes Bauverfahren einhergegangen.

Am Ort der eigentlich geplanten Grundsteinlegung im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ließen die Vertreterinnen der drei Glaubensrichtungen eine symbolische Zeitkapsel in den Boden ein. Darin befanden sich unter anderem die Baupläne. Die Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Berlin Stadtmitte, Silke Radosh-Hinder, sagte, sie spüre „Traurigkeit, Enttäuschung – ein bisschen Wut. Aber wir werden diese Vision weiter tragen“.

Dem stimmte Kathrin Janert, die örtliche Vorständin des evangelischen Kirchenkreisverbandes für Kitas, zu. „Fassungslos und wahnsinnig traurig“ sei sie angesichts der Entscheidung des Senats.

Unter den etwa 40 Teilnehmern befanden sich auch Mitglieder des Abgeordnetenhauses, der Bezirksversammlung – und auch die Architekten, die bereits tätig geworden waren.

Denn trotz des Stopps sind nach Angaben der Initiatoren bereits Verbindlichkeiten in Höhe von mehr als einer Million Euro entstanden. Darüber stünden die Projektträger mit dem Berliner Senat wegen einer möglichen Erstattung im Austausch.

Iman Andrea Reimann hob die Bedeutung des Projekts vor. Sie betonte, wie schwierig es interreligiöse Ideen nach dem Überfall der Hamas auf Israel und dem darauf folgenden Krieg in Gaza hätten. Einige jüdisch-muslimische Projekte seien daran zerbrochen. Gerade deshalb sei es ein Herzensprojekt für sie: „Wir haben für die Gesellschaft zusammengearbeitet und werden auch weiter arbeiten.“

In der Kita sollte laut den Initiatoren ein paritätisches Verhältnis zwischen den Kindern unterschiedlichen Glaubens herrschen. Das hätte das Projekt einmalig gemacht.

Die Kosten für die „Drei-Religionen-Kita“ waren Anfang 2022 mit 6,9 Millionen Euro veranschlagt worden. Das Projekt sollte aus dem Kita-Ausbauprogramm des Senats, Stiftungsgeldern und Mitteln der Trägerorganisationen finanziert werden. Laut der Projektleitung habe der Senat zudem erklärt, der Bedarf an Kitas in Friedrichshain-Kreuzberg sei derzeit gedeckt.