Von Almut Lüder
Frau Siegemund, die Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum wurde noch vor der „Wende“, der Friedlichen Revolution 1989, gegründet mit dem Ziel, die erhaltenen Teile der Neuen Synagoge zu rekonstruieren und ein Zentrum für die Pflege und Bewahrung jüdischer Kultur zu schaffen. 1995 konnte dann das Centrum Judaicum eröffnet werden. Im Mai begeht die Einrichtung ihr 25-jähriges Jubiläum. Ein Anlass zur Freude?
Auf jeden Fall – ein Vierteljahrhundert Geschichte!
Wie sieht Ihr Rückblick aus – auch wenn Sie selbst erst seit 2015 im Haus sind?
Die Stiftung hat viel erreicht. Sie ist eine in Berlin und weit darüber hinaus etablierte Institution für Berliner*innen und auch deutsch-jüdische Geschichte als Gedächtnis des jüdischen Berlin. Allein in Zahlen: mehr als vier Millionen Besucher*innen, 78 Wechselausstellungen. Gleichzeitig hat sich in 25 Jahren viel verändert, was die Berliner Museums-, Kultur-, Gedenkstätten, Forschungs- und jüdische Landschaft betrifft, viele Institutionen sind hinzugekommen. Wir mussten – und müssen – also noch einmal neu bestimmen, was unsere Aufgabe ist. Da sind wir dabei. Eine Aufgabe war zunächst auch, dass wir unsere Dauerausstellung, die im Jahr 1995 mit dem Centrum Judaicum eröffnet wurde, neu konzipieren. Im Juli 2018 wurde sie neu eröffnet. Mit unserem Archiv, das bedeutendste, das es in Deutschland über das deutsche Judentum gibt, haben wir ein anderes Projekt begonnen, nämlich das Onlinestellen seiner Findbücher (Anmerkung der Redaktion: schriftliche Verzeichnisse der Dokumente des Archivs). So gewinnt das Archiv an Sichtbarkeit und es ist transparenter, was für Schätze wir haben. (…)
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