Wenn ein Schuljahr zu Ende geht, heißt es für Tausende junge Leute in Deutschland: Was kommt nach dem Schulabschluss? „Bei jungen Menschen gibt es ein steigendes Interesse daran, nach der Schule einen Freiwilligendienst zu machen“, berichtet die Pressesprecherin der Bundesagentur für Arbeit, Aneta Schikora. „Wer sich für einen Freiwilligendienst interessiert, sollte sich gut und intensiv über die Programme informieren – denn davon gibt es sehr, sehr viele.“
Bereich sollte nach Interesse gewählt werden
Beispielsweise das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ), das nicht nur in sozialen Einrichtungen, sondern auch im Kultur- oder Sportbereich geleistet werden kann. Zudem das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ), den Bundesfreiwilligendienst, den Auslands-Entwicklungsdienst weltwärts, den Internationalen Jugendfreiwilligendienst und kirchliche Programme wie MissionarIn auf Zeit oder das Diakonische Jahr im Ausland. Die große Auswahl bedeute, „dass für jeden etwas dabei ist, aber es muss wirklich interessenskompatibel sein, denn man muss im Regelfall ein Jahr durchhalten“, gibt Schikora zu bedenken.
Wichtige Informationsquellen über die Programme sind nach Angaben von Schikora Internetseiten wie die des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben, das unter anderem über FSJ und FÖJ, Bundesfreiwilligendienst und den Internationalen Jugendfreiwilligendienst informiert. Auch auf der Seite der Bundesagentur für Arbeit gebe es umfassende Informationen und Links zu den verschiedenen Möglichkeiten. Auf den Internetseiten der jeweiligen Programme seien genaue Informationen zu finden und Organisationen vermerkt, die in konkreten Projekten den Freiwilligendienst anböten. Aber auch die Mitarbeiter der Berufsberatung in den Arbeitsagenturen stünden als Ansprechpersonen zur Verfügung.
Auch Jana Gelies wollte sich nach der Schule engagieren. Sie fing bereits ein Jahr vor ihrem Abschluss an, sich im Internet über die verschiedenen Programme zu informieren – genau der Zeitraum, den auch Schikora Interessierten empfiehlt. Die junge Frau wurde auf weltwärts, den entwicklungspolitischen Dienst im Ausland, aufmerksam. „Ich wollte das Leben im Ausland, das nicht europäisch oder ähnlich ist, kennenler-nen und dort helfen“, erzählt Gelies. Bei sechs Organisationen hat sie sich mit Bewerbungsbogen, Lebenslauf und Motivationsschreiben beworben – von „In via Köln“, dem katholischen Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit Köln, erhielt sie eine Zusage.
„In via Köln“ lege unter anderem viel Wert auf die Motivation der Bewerber, erklärt Magnus Tappert, der dort als Referent für Freiwilligendienste arbeitet. „Wenn jemand nur reisen oder vor Problemen, die er zuhause hat, wegrennen möchte, ist ein Freiwilligendienst sicherlich nicht das Richtige.“ Die Interessenten müssten sich darüber bewusst sein, dass sie für rund ein Jahr im Ausland leben und arbeiten – „und dass der Weg nicht immer gerade verläuft und man auch Probleme bewältigen muss“.