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Gandhi-Enkelin hatte keine Angst vor Apartheid-Regime Südafrikas

Die südafrikanische Friedensaktivistin Ela Gandhi (83) blickt angesichts des 30. Demokratie-Jahrestags am Kap auf ihr Lebenswerk zurück. Zwar habe Großvater Mahatma Gandhi (1869-1948) ihr Denken geprägt. “Doch wer damals in Südafrika lebte und den Rassismus des Apartheid-Regimes mit ansah, wurde unweigerlich in einem frühen Alter politisiert”, sagte Gandhi am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Ihr Aktivismus sei daher “natürlich, nicht geerbt”.

Die Enkelin des indischen Freiheitshelden wurde erstmals im Alter von elf Jahren politisch aktiv. Damals protestierte sie in der östlichen Hafenstadt Durban gegen die strengen Rassengesetze und betrat mit anderen Aktivistinnen und Aktivisten ein Postamt durch den Eingang, der weißen Bürgern vorbehalten war. 1973 stellte die Regierung sie unter Hausarrest. Angst vor dem Apartheid-Regime habe sie nie gehabt, so Gandhi: Ihr Kampf sei “nicht nur gerecht, sondern gottgeweiht” gewesen.

Im April begeht Südafrika den 30. Jahrestag seiner ersten demokratischen Wahlen. Eine tolerante Gesellschaft, wie sie in den Jahren unmittelbar nach Ende der Apartheid geherrscht habe, suche man heute jedoch vergeblich, klagt die Aktivistin. Sie verweist auf zunehmende Spannungen. Verantwortlich seien Südafrikas Politiker, die zuletzt auch wieder aufgrund von Hautfarbe polarisierten. Gandhi: “Wir haben aufgehört, konstruktiv zu kritisieren.”