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Freude über neue Erzbischöfe für Deutschland – Gössl und Bentz

Udo Bentz und Herwig Gössl – diese beiden bisherigen Weihbischöfe stehen künftig an der Spitze zweier deutscher Erzbistümer. Damit bleiben noch zwei Bischofsstühle hierzulande unbesetzt.

Papst Franziskus hat zwei neue katholische Erzbischöfe für Deutschland ernannt: Udo Bentz (56), seit 2015 Weihbischof in Mainz, leitet künftig das westfälische Erzbistum Paderborn. Der neue Bamberger Erzbischof heißt Herwig Gössl (56); er ist seit 2014 Weihbischof in der bayerischen Diözese.

In Paderborn leben rund 1,4 Millionen Katholiken, in Bamberg knapp 600.000. Die Personalien wurden am Samstagmittag zeitgleich in Rom, Bamberg und Paderborn bekanntgegeben. Von den zwischenzeitlich vier offenen Bischofsstühlen sind damit nur noch zwei unbesetzt: Osnabrück und Stuttgart.

In einer ersten Reaktion im Paderborner Dom sagte Bentz, er komme mit innerer Freiheit und Offenheit nach Westfalen. Er habe wahrgenommen, wie intensiv sich das Erzbistum in seinem Zukunftsbild mit einer Perspektive für die Jahre 2030+ auseinandergesetzt habe. “Darüber will ich viel hören und lernen.” Er wolle die Erzdiözese aber auch mit ihrer dunklen Seite annehmen. “Sonst können wir keinen gemeinsamen geistlichen Weg in die Zukunft finden.” Er fühle sich mit dem Papst eng verbunden in der gemeinsamen Verantwortung, eine lernende Kirche zu sein. Dieser Weg zu einer Synodalität ermögliche es, dass das Evangelium im Heute seine Kraft entfalten kann.

Gössl sagte nach der Verkündung seiner Ernennung im Bamberger Dom, er habe sich nicht um das Amt beworben und nicht danach gedrängt. Aber er vertraue darauf, dass Jesus Christus seine Kirche führt und leitet. Er nehme das Amt daher an im Vertrauen darauf, dass der Herr im Weisheit und Geduld dafür gebe. Er sei dankbar, in Bamberg Bischof sein zu dürfen.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, gratulierte beiden und würdigte ihr bisheriges Wirken. In einem Glückwunschbrief an Bentz hob er dessen Engagement beim Reformprozess Synodaler Weg hervor. Die Berufung Gössls steht laut Bätzing für Kontinuität.

Auch von politischer Seite kamen Gratulationen, so vom hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein (CDU) an Bentz. Zum Erzbistum Paderborn gehört auf hessischem Boden das ehemalige Land Waldeck – also der nördliche Teil des heutigen Landkreises Waldeck-Frankenberg.

Gössl leitete sein Heimatbistum übergangsweise und geräuschlos seit dem Rücktritt von Erzbischof Ludwig Schick am 1. November 2022. Der gebürtige Münchner wuchs in Nürnberg auf. Er gilt als gemäßigt-konservativ. Bisher wirkte er als Gemeindeseelsorger und in der Priesterausbildung, zuletzt war er vor allem für die Caritas zuständig.

Weihbischof Bentz wurde 2017 zusätzlich Generalvikar und damit Verwaltungschef der Diözese Mainz. Der im pfälzischen Rülzheim geborene Theologe arbeitete von 1998 bis 2002 als Sekretär des damaligen Mainzer Bischofs und Kardinals Karl Lehmann. Bentz folgt auf Hans-Josef Becker, der am 1. Oktober 2022 als Paderborner Erzbischof zurückgetreten war.