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Freedom of Speech Award der Deutschen Welle für Julia Nawalnaja

Die zum zehnten Mal von der Deutschen Welle verliehene Auszeichnung würdigt den herausragenden Einsatz für Menschenrechte, insbesondere für die Meinungsfreiheit.

Julia Nawalnaja, die Witwe des Mitte Februar in einem sibirischen Straflager unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommenen russischen Oppositionellen Alexej Nawalny, und die Stiftung gegen Korruption (FBK) haben in Berlin den “Freedom of Speech Award” 2024 der Deutschen Welle (DW) erhalten. Der zum zehnten Mal verliehene Preis würdigt herausragenden Einsatz für Menschenrechte, insbesondere für die Meinungsfreiheit.

“Putin hat Wahlen zerstört, Putin hat Proteste verboten, Putin hat unabhängige Medien unterdrückt und er hat versucht, jeden zum Schweigen zu bringen, der etwas sagte, was ihm nicht gefiel – aber er hat versagt”, sagte Julia Nawalnaja in ihrer Dankesrede. “Er hat meinen Mann getötet, aber er hat ihn und seine Ideen nicht zum Schweigen gebracht.” Ihr Mann habe keine Angst gehabt, vor Gericht und im Gefängnis zu sprechen. So habe er mit seiner Ehrlichkeit Hunderttausende von Menschen auf die Straße gebracht. “Das zeigt, wie die Wahrheit selbst einen allmächtigen Diktator vor Angst zittern lässt und dass die Meinungsfreiheit über das Gift der Propaganda siegen wird.”

In seiner Laudatio erinnerte Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), dass die Nachricht von Nawalnys Tod im Februar während der Münchner Sicherheitskonferenz bekannt wurde. An diesem Tag habe Julia Nawalnaja “uns den Mut zurückgegeben. Dass du in München die Kraft und Entschlossenheit gefunden hast, dich an die Welt zu wenden, war beeindruckend, bewegend und höchst inspirierend.” Damit habe sie “mit Nachdruck daran erinnert, dass es die Aufgabe von uns allen ist, für Freiheit und Gerechtigkeit in Russland zu kämpfen”, so Lindner weiter.

“Die Anti-Korruptions-Stiftung und Julia Nawalnaja haben es sich zur Aufgabe gemacht, Licht in die Dunkelheit des korrupten und mörderischen Systems der russischen Regierung zu bringen”, sagte DW-Intendant Peter Limbourg und betonte die Symbolwirkung des Preises für die russische Zivilbevölkerung. Julia Nawalnaja führt gemeinsam mit dem Team der Stiftung gegen Korruption die Arbeit ihres Mannes fort. Sie arbeitet außerdem mit internationalen Menschenrechtsorganisationen zusammen, um politische Gefangene zu schützen.