Anlässlich des Weltgeflüchtetentags wird am Freitag um 19 Uhr in Rostock die Ausstellung „Jedes Leben zählt“ zur zivilen Seenotrettung eröffnet. Zu sehen seien 50 Fotografien, die während verschiedener Rettungseinsätze von Sea-Eye auf dem Mittelmeer entstanden sind, teilte die Rostocker Lokalgruppe der Seenotrettungsorganisation am Donnerstag mit. Die Bilder dokumentierten die oft lebensgefährlichen Fluchtrouten und zeigten die prekäre Situation geflüchteter Menschen. Die Fotoausstellung im Peter-Weiss-Haus ist während der Öffnungszeiten kostenlos bis zum 18. Juli zu sehen.
Einen besonderen Fokus lege die Ausstellung laut Sea-Eye auf FLINTA*-Personen, also Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nicht-binäre, trans- und agender-Menschen, deren Erfahrungen und Perspektiven auf der Flucht häufig unsichtbar bleiben. Ziel der Ausstellung sei es, diesen Menschen Sichtbarkeit zu geben und Empathie sowie gesellschaftliches Bewusstsein zu fördern.
Zu der Ausstellung sei zudem ein Begleitprogramm geplant. Im Rahmen der Eröffnung werde um 19 Uhr der Dokumentarfilm „Kein Land für Niemand – Abschottung eines Einwanderungslandes“ gezeigt. Mit Interviews mit Wissenschaftlerinnen, Aktivisten und Politikern würden darin die politischen und gesellschaftlichen Mechanismen hinter Flucht und Migration beleuchtet, teilte Sea-Eye mit. Am 2. Juli sei ein Konzert der Band „Animals Secret“ geplant. Am 9. Juli werde das Theaterstück „Die Mittelmeer-Monologe“ aufgeführt. Den Abschluss bilde am 16. Juli ein Workshop zur Situation queerer Geflüchteter.
Die Rostocker Sea-Eye-Gruppe setzt sich nach eigenen Angaben seit Beginn 2021 von Rostock aus für die zivile Seenotrettung im Mittelmeer ein und unterstützt den Verein mit Infoständen, Demonstrationen, Filmvorführungen, Ausstellungen und Vorträgen, sammelt Spenden und informiert über die Lage im Mittelmeer.