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Flüchtlingsrat verurteilt Abschiebung eines erwerbstätigen Ivorers

Der Flüchtlingsrat Niedersachsen kritisiert die Abschiebung eines bereits jahrelang arbeitenden Geflüchteten von der Elfenbeinküste. Der Ivorer lebe seit nahezu fünf Jahren in Deutschland und verdiene seinen Lebensunterhalt durch Arbeit selbst, teilte der Flüchtlingsrat am Montag mit. Die Abschiebung sei unmenschlich und zeige, dass die Rückführungsoffensive der Bundesregierung „wider jeder Vernunft mit aller Härte“ durchgesetzt werde.

Der Flüchtlingsrat kritisierte, dass im Fall des Ivorers nicht alle Möglichkeiten für ein Bleiberecht ausgeschöpft worden seien. Das sei besonders bedauerlich, weil mit Hannover eine Kommune für die Abschiebung verantwortlich sei, die sich im Rahmen des Projekts „Wege ins Bleiberecht“ für Perspektiven langzeitgeduldeter Schutzsuchender einsetzt.

„Es hätte sich im Rahmen des gesetzlichen Ermessensspielraums der Ausländerbehörde eine menschlichere und für alle befriedigendere Lösung finden lassen“, sagte Caroline Mohrs vom Flüchtlingsrat. Die Flüchtlingshelfer bewerteten die Abschiebung des Ivorer als „Ergebnis populistischer Politik, die Forderungen von Hardlinern bedient.“