Frauen als Freiwild: Eine Psychoanalytikerin warnt vor Gefahren durch junge Migranten. Sie macht deutlich, wie Integration gelingen könnte und wie Konflikte innerhalb der Gesellschaft entschärft werden könnten.
Psychoanalytikerin Sieglinde Eva Tömmel kritisiert die Integrationspolitik in Deutschland als unzureichend. “Wir schaffen das nicht”, sagte sie am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Trier in Anlehnung an Ex-Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Nach ihrer Wahrnehmung sind große Teile der Gesellschaft erschöpft und viele Kommunen überfordert von der Flüchtlingsaufnahme. Die Politik müsste dafür mehr Mittel zur Verfügung stellen – aber vor allem mehr Interesse an den kulturellen Hintergründen von Migranten zeigen. Tömmel hat jahrelang ehrenamtlich Trauma-Sprechstunden für Flüchtlinge angeboten und ein Buch über afghanische Flüchtlinge geschrieben.
“Nach meiner Wahrnehmung versteht die Politik den Unterschied zwischen der Weltreligion des Islam und dem politischen Islamismus bis heute nicht”, sagte Tömmel. So mache sich etwa kaum jemand die Mühe, den Koran zu lesen oder Experten wie Bassam Tibi oder Ahmad Mansour zu konsultieren, die vor Gefahren des radikalen Islamismus warnten.
Politische Ankündigungen liefen deshalb oftmals ins Leere. Die Expertin plädierte dafür, die Anstrengungen für eine nachhaltige Integration zu verstärken und zugleich geltendes Recht konsequenter anzuwenden. “Ausländische Straftäter gehören nicht ins Land”, betonte sie. Dies sei auch im Interesse migrantischer Gruppen, die nicht unter dem Generalverdacht der Kriminalität stehen wollten.
Deutschland müsse sich mehr um Geflüchtete kümmern, dies könne mittelfristig zu einem Rückgang von Straftaten führen. So könne es zum Beispiel nicht sein, dass manche arbeitsfähigen Männer über Jahre von staatlichen Leistungen lebten. Tömmel betonte weiter, dass Geflüchtete als solche keine Gefahr für die Gesellschaft seien, auch wenn Fälle wie in Aschaffenburg für Aufsehen sorgten.
Warum jemand einen Messerangriff durchführe, sei nicht pauschal zu erklären. Psychische Erkrankungen und kulturelle Vorurteile wie vermeintliche Selbstverteidigung gegen die “Obrigkeit”, Gewalterfahrungen in Herkunftsländern oder als “notwendig” legitimierte Verteidigung gegen “Ungläubige” seien einige der Gründe.
“Viele junge Männer sind deshalb durchaus eine Gefahr für die Bürger”, so die Psychotherapeutin. Es gebe einige unter ihnen, die Böses im Schilde führten. Frauen und Mädchen würden zum Beispiel als “Freiwild” betrachtet, wenn ihre Kleidung nicht den Vorstellungen dieser Männer entspreche.
Viele Migranten ließen sich demgegenüber besser integrieren, wenn ihre Kompetenzen angesprochen würden. Tömmel verwies unter anderem auf Sozialkompetenzen muslimischer Frauen, die sich für den Pflegesektor gewinnen ließen. Dafür brauche es eine überzeugende Willkommenskultur, die in Migranten nicht nur Arbeitskräfte sieht.