Berlin. Religiöse Symbole gehören nach Überzeugung von Vertretern von Christentum, Judentum und Islam in die deutsche Öffentlichkeit. Deutschland habe ein austariertes System, wie der Staat mit den Religionen umgeht, sagte der Geschäftsführer des Zentralrats der Juden in Deutschland, Daniel Botmann, in Berlin auf der Jahrestagung der Initiative kulturelle Integration: "Viele Länder beneiden uns um unser Religionsverfassungsrecht, das maßgeblich mit zum Frieden in diesem Land beigetragen hat." Diese verfassungsrechtlich garantierte Vielfalt müsse ermöglicht und geschützt werden.
Die Religionsfreiheit müsse deshalb auch mit der ganzen Härte des Rechtsstaates durchgesetzt werden, wenn sie bedroht werde oder Religionsgemeinschaften ausgegrenzt werden sollten, sagte Botmann. Diese leisteten einen erheblichen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt, unter anderem als Träger von Kitas, Schulen, Krankenhäusern, Wohlfahrtseinrichtungen oder Seelsorge-Projekten.
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, verwies auf die grundgesetzlich garantierte Neutralität des Staates. "Das ist unsere Basis", sagte Mazyek: "Wir sind kein Gottesstaat." Wer das infrage stellen wolle, dem müsse die "Rote Karte" gezeigt werden. Auch die Einschränkung der Religionsfreiheit darf nach den Worten Mazyeks nicht zugelassen werden. Religionsfreiheit sei ein Menschenrecht. Wer mit der Angst von kultureller Überfremdung dagegen argumentiere, wolle nichts anderes, als diese Gesellschaft abzuschaffen. "Das dürfen wir nicht zulassen", sagte Mazyek.
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Experten: Religiöse Symbole gehören in Öffentlichkeit
Die verfassungsrechtlich garantierte Vielfalt müsse geschützt werden, sagen christliche, jüdische und muslimische Vertreter.

Religiöse SymboleVladimir Melnik / Fotolia