Die Forschung könnte mehr leisten: Doch dafür brauchen die Schicksale querschnittsgelähmter Menschen politische Aufmerksamkeit. Ein Facharzt fordert mehr Unterstützung.
Die Versorgung querschnittsgelähmter Menschen in Deutschland leidet unter unzureichender politischer Aufmerksamkeit: Das kritisiert der Mediziner Norbert Weidner in einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Der ärztliche Direktor der Klinik für Paraplegiologie, also Querschnittslähmung, am Universitätsklinikum Heidelberg äußerte sich zum Abschluss der Jahrestagung der Deutschsprachigen Medizinischen Gesellschaft für Paraplegiologie.
Es brauche mehr Grundlagenforschung zur Regeneration des Rückenmarks – doch dafür fehle es an Mitteln. “Querschnittslähmung ist eine seltene Erkrankung – Gott sei Dank. Aber genau das ist das Problem: Sie interessiert kaum jemanden”, sagte Weidner. Vor allem bei großen Pharmaunternehmen stünden Erkrankungen wie Demenz oder Schlaganfall stärker im Mittelpunkt.