Der heilige Nikolaus ist der Schutzpatron der Gefangenen. Die evangelische Kirche will deshalb an seinem Gedenktag ein Zeichen für politische Häftlinge setzen – vor allem für jene in Russland und Belarus.
Am Nikolaustag ruft die Evangelische Kirche in Deutschland zur Fürbitte für politische Gefangene auf. Allein in Belarus seien mehr als 1.400 Menschen aus politischen Gründen gefangen, in Russland mehr als 1.000, erklärte die Ratsvorsitzende der Kirche, Kirsten Fehrs, am Freitag in Hannover. Sie seien in Haft, weil sie sich für Freiheit oder gegen den Krieg in der Ukraine ausgesprochen hätten – oft unter unmenschlichen Bedingungen. “Gerade am heutigen Tag, an dem wir mit fröhlichen Bräuchen an Bischof Nikolaus von Myra erinnern, sollen sie wissen, dass sie nicht vergessen sind”, so die Hamburger Bischöfin.
Sankt Nikolaus ist in der katholischen und orthodoxen Tradition Schutzpatron der Gefangenen. Für den 6. Dezember ruft daher das Antikriegskomitee Russlands weltweit christliche Gemeinden auf, für die in Russland inhaftierten, politischen Gefangenen zu beten.
Fehrs richtete an alle evangelischen Gemeinden die Bitte, in den Gottesdiensten rund um den Nikolaustag der politischen Gefangenen zu gedenken. Die Evangelische Kirche in Deutschland dokumentiert nach eigenen Angaben die Namen und Schicksale aller politischen Gefangenen auf der Webseite www.gefangen-in-russland.de – und bietet dort auch die Möglichkeit, ihnen Briefe ins Gefängnis zu schicken.