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Evangelische Kirche in Sachsen ruft zu Wahl und Realismus auf

Bei der Landtagswahl stehe einiges auf dem Spiel, schreiben der sächsische Landesbischof Bilz und seine leitenden Geistlichen in einem Aufruf. Zugleich warnen sie vor überzogenen Erwartungen an die Politik.

Die Evangelische Landeskirche Sachsens ruft zur verantwortungsvollen Stimmabgabe bei der Landtagswahl am Sonntag auf. “Deutlicher als in anderen Jahren geht es bei dieser Wahl darum, ob die freiheitliche Demokratie eine Zukunft hat und wie sie unter den vielfältigen Herausforderungen gerade dieser Zeit weiterentwickelt werden kann”, heißt es in einem Schreiben von Landesbischof Tobias Bilz und den leitenden Geistlichen im Freistaat.

Darin betonen sie zugleich: “Die Erwartung aber, dass Politik alle Probleme für die Menschen löst, ist ein Irrweg und überfordert jede neu gewählte Regierung. Politik bleibt auf Kompromiss, Meinungsstreit und Vermittlung angewiesen. Das ist Teil demokratischer Kultur, die wir schätzen und verteidigen.”

In dem Schreiben werden die Christen aufgerufen, sich weiter für Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt einzusetzen: “Wo Ängste geschürt werden, mahnen wir zur Besonnenheit. Wo Sorgen instrumentalisiert werden, erinnern wir an die Gestaltungskraft, die Gott uns gibt. Wo Menschen ausgegrenzt oder diffamiert werden, rufen wir die Liebe Gottes in Erinnerung, die aller Kreatur gilt. Wo Spaltung provoziert wird, leben wir Gemeinschaft.” Diese solle auch Richtschnur für die Wahlentscheidung sei.