Die Evangelische Jugend der Pfalz startet eine Kampagne gegen Kinder- und Jugendarmut unter dem Motto „Anpacken!“. Ziel sei es, etwas gegen die Ausgrenzung von jungen Menschen zu tun, die von Armut betroffen oder armutsgefährdet sind, sagte Jutta Deutschel, Pressesprecherin im Landesjugendpfarramt, am Dienstag in Kaiserslautern dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Kampagne werde am Samstag, 25. Januar, beim Neujahrsempfang der Evangelischen Jugend der Pfalz in der protestantischen Jugendbildungsstätte Martin-Butzer-Haus in Bad Dürkheim eröffnet. Schirmfrau sei die rheinland-pfälzische Familienministerin Katharina Binz (Grüne).
Für junge Protestantinnen und Protestantinnen sei es nicht hinnehmbar, dass die Zahl armer Kinder und Jugendliche in Deutschland und weltweit zunehme. Derzeit seien in Deutschland rund 2,8 Millionen Kinder
und Jugendliche von Armut betroffen, das entspreche rund 20 Prozent der unter 18-Jährigen. Hinzu kämen 1,5 Millionen junge Menschen im Alter von 18 bis 25 Jahren. Diese würden durch Armut ausgegrenzt und könnten nicht richtig am gesellschaftlichen Leben teilhaben.
Dagegen wolle die aus drei Säulen bestehende Kampagne der Evangelischen Jugend angehen: Für ein Hilfsprojekt der Aktion „Brot für die Welt“ gegen Kinderarmut im lateinamerikanischen Paraguay würden Spenden gesammelt. Bei dem Projekt würden vor allem Mädchen und junge Frauen in den Blick genommen, die besonders unter Armut, mangelnden Lebenschancen und Gewalt litten, sagte Deutschel.
Zudem werde für den Bereich der pfälzischen Landeskirche ein Teilhabefonds eingerichtet. Dieser solle Kindern und Jugendlichen aus finanziell schwachen Familien die Mitwirkung an Maßnahmen der Evangelischen Jugend wie Freizeiten ermöglichen. Für den Fonds würden unter anderem Unternehmen als Sponsoren angesprochen.
Um das Thema Kinderarmut präsenter zu machen, will die Evangelische Jugend vor Ort in den Kirchengemeinden Projekte initiieren oder unterstützen. „Es geht darum, rauszugehen aus der Kirche, Kooperationspartner zu suchen und zu schauen, wie man im Sozialraum konkret helfen kann“, so Deutschel. Über die Projekte entschieden die jeweiligen protestantischen Jugendzentralen und Kirchengemeinden eigenständig. Dabei solle auch die Arbeit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden einbezogen werden.