Die Erzdiözese Freiburg rechnet für die Zukunft mit deutlich weniger Einnahmen, vor allem bei der Kirchensteuer. Für das kommende Jahr würden 521,1 Millionen Euro an Kirchensteuereinnahmen erwartet, nach 586,1 Millionen Euro im vergangenen Jahr, teilte die Erzdiözese mit. Die Kirchensteuervertretung der Erzdiözese Freiburg hat am Samstag den Haushalt für das Jahr 2026 sowie den Jahresabschluss 2024 verabschiedet.
Der Rückgang sei Ausdruck „langfristiger Entwicklungen, die sich in Mitgliederzahlen und gesellschaftlichen Trends“ zeigten, heißt es. Zudem trage die Wirtschaftsentwicklung zum Rückgang der Einnahmen bei. Generalvikar Christoph Neubrand sagte, dass die Erzdiözese dennoch „zukunftssicher gestalten und zugleich verlässlich bleiben“ wolle. Die kommenden Jahre würden verstärkt von Konsolidierung und Priorisierung geprägt sein, ohne den Kernauftrag aus den Augen zu verlieren.
„Unsere Mitglieder erwarten, dass wir mit ihren Kirchensteuern sorgsam umgehen und damit Dinge ermöglichen, die für die Gesellschaft wertvoll sind“, sagte die Vorsitzende der Kirchensteuervertretung, Annette Bernards. Konsolidierung bedeutet laut Angaben der Erzdiözese nicht Rückzug, sondern Konzentration. Die Erzdiözese werde weiterhin verlässlich in Seelsorge, Bildung und Caritas präsent sein und ihre Ressourcen dort investieren, wo Menschen Unterstützung benötigen.
Für kommendes Jahr geht die Erzdiözese von rund 622 Millionen Euro an Erträgen aus, dazu komme ein Finanzergebnis von 53 Millionen Euro. Demgegenüber stehen Aufwendungen von etwa 681 Millionen Euro. Das daraus resultierende rechnerische Defizit von sieben Millionen Euro könne die Erzdiözese aus Rücklagen ausgleichen. Der größte Ausgabenblock bleibt der Personalbereich in Höhe von rund 263 Millionen Euro. Im Erzbistum Freiburg leben rund 1,5 Millionen Katholische. (3243/14.12.2025)