Ab Montag geht es in Baku um Klima, Umwelt, Erderwärmung. Bis zu 50.000 Teilnehmer und Vertreter von 197 Staaten werden erwartet. Deutsche Minister und Ministerinnen sagen im Vorfeld, was sie von der COP29 erwarten.
Kurz vor Beginn der Weltklimakonferenz COP29 an diesem Montag in Baku hat Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) die Klimakrise als “größte Sicherheitsherausforderung unserer Zeit” bezeichnet. “Das zeigen die Überschwemmungen in Spanien und die jüngsten Hurrikans in den USA auf schmerzhafte Weise.” Insgesamt müsse die Weltgemeinschaft alles dafür tun, das 1,5 Grad-Ziel von Paris “in Reichweite zu halten”. Ähnlich äußerten sich am Sonntag in Berlin auch andere Minister und Ministerinnen in einer gemeinsamen Mitteilung anlässlich der Konferenz.
Bis zu 50.000 Teilnehmer und Vertreter von 197 Staaten werden zu der Konferenz in Aserbaidschans Hauptstadt erwartet. Inhaltlich geht es vor allem um die praktische Umsetzung des Pariser Weltklimaabkommens von 2015. Es sieht vor, klimaschädliche Emissionen bis zur Mitte des Jahrhunderts auf null zu reduzieren und den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2 Grad, möglichst 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen.
“Alle, die es sich leisten und beitragen können, sind nun gefragt – traditionelle Industrieländer genauso wie alle Länder, die wirtschaftlich dazu in der Lage sind”, so die Außenministerin. So könnten die verletzlichsten Staaten bei einer klimagerechten Transformation unterstützt werden. Auch die Wirtschaft brauche Anreize, um ihre Investitionen zu erhöhen.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) betonte: “Fast ein Drittel des Stroms weltweit stammt mittlerweile aus erneuerbaren, klimafreundlichen Quellen. Auch in Deutschland tragen wir dazu bei: Deutlich über die Hälfte des Stroms wird hierzulande mittlerweile aus Wind- und Solarkraft produziert.” Eine Verdreifachung der Erneuerbaren Energien bis 2030 sei möglich. Nötig seien weitere Schritte: Es müsse dafür gesorgt werden, dass Erneuerbare Energien verlässlich in das Netz integriert würden und noch mehr Länder ihre Energieversorgung klimaneutral ausbauen könnten.
Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) erklärte, dass zwei Drittel der Treibhausgasemissionen mittlerweile aus Schwellen- und Entwicklungsländern kämen. “Darum ist es so wichtig, dass weltweit daran gearbeitet wird, den Klimawandel zu stoppen.” Angesichts angespannter öffentlicher Haushalte müssten daher auch private Klima-Investitionen eine zentrale Rolle spielen.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) warnte vor bedrohlichen Auswirkungen von Klimakrise, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung. “Nicht nur in den besonders betroffenen Ländern des Südens, sondern auch bei uns in Deutschland und Europa.” Dagegen helfe Konsequenz. “In Baku setzen wir uns jetzt dafür ein, dass sich die Vertragsstaaten Maßnahmen für eine Kreislaufwirtschaft vornehmen”. Dies bedeute auch, im Anschluss bei den Verhandlungen für ein globales Plastikabkommen im südkoreanischen Busan für ein Ende der Plastikverschmutzung einzutreten.