Emilia und Noah gehören nach der Datenbank von Hobby-Namensforscher Knud Bielefeld erneut zu den beliebtesten Vornamen in Deutschland. Sie haben ihren Spitzenplatz aus 2022 verteidigt, gefolgt von Emma und Matteo auf dem zweiten sowie Sophia und Elias auf dem dritten Platz, wie Bielefeld am Freitag in Ahrensburg bei Hamburg mitteilte. Für seine seit 2005 jährlich erscheinende Statistik hat er nach eigenen Angaben für 2023 rund 280.000 Geburtsmeldungen aus ganz Deutschland ausgewertet. Das entspreche etwa 40 Prozent aller in Deutschland geborenen Kindern.
Auch in NRW und im Saarland führen Emilia und Noah die Namensstatistik an. Oft lässt sich laut Bielefeld am Vornamen ablesen, aus welcher Region das Baby stammt. Häufiger als in anderen Bundesländern kommen in Niedersachsen Ebba, Fenna oder Janno vor, in NRW Kamil, Lutz oder Meva und im Saarland Jule, Louisa oder Omar.
Zurzeit seien bundesweit wieder Namen wie Erwin, Kurt und Gerda im Kommen. „Die Namen kenne ich aus der Generation meiner Tanten und Onkel“, erklärte Bielefeld. Für seine Generation galten die Namen als altbacken. Junge Eltern dagegen hätten keine persönliche Verbindung zu diesen altdeutschen Vornamen, weswegen sie wieder als Babynamen infrage kämen.
Einen neuen Trend sieht Bielefeld in Unisex-Vornamen, die für beide Geschlechter genommen werden. Quinn hießen inzwischen nicht nur Jungen, sondern auch Mädchen. Ähnlich verhalte es sich mit dem ursprünglich männlichen Vornamen Taylor. „Durch den Hype um die amerikanische Sängerin Taylor Swift nennen Eltern inzwischen auch ihre Mädchen so“, sagte der 56-jährige Hobby-Forscher.
Insgesamt sei die Namensgebung vielfältiger geworden. Während in den 1990er Jahren oft mindestens drei Jungen pro Schulklasse Michael hießen, hätten Eltern durch das Internet heute sehr viel mehr Inspirationsquellen, betonte Bielefeld. Standesämter seien heute auch toleranter bei der Namensgebung.