Loccum – Der kirchliche Sozialexperte Gerhard Wegner hat die Reform der Erbschaftssteuer als „faulen Kompromiss“ zugunsten Vermögender kritisiert. „Das Bundesverfassungsgericht hatte der Politik eigentlich aufgegeben, für mehr Gleichheit zu sorgen“, sagte der Direktor des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) im niedersächsischen Loccum. Schon die Bibel berichte darüber, dass Vermögen alle 50 Jahre neu verteilt werden solle. „Das ist natürlich eine radikale Vision“, sagte der promovierte Theologe. Wenn aber Reichtümer vererbt würden und sich weiter anhäuften, wachse die Ungleichheit. „Reichtum und Eigentum sind anvertraute Gaben, die man auch für andere nutzen muss, zum Beispiel durch das Schaffen von Arbeitsplätzen.“
Bei der dreitägigen Jahrestagung des Sozialwissenschaftlichen Institutes der EKD diskutierten Sozialwissenschaftler und Theologen über das Thema „Christlicher Glaube als Sozialvision“.epd
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