SCHWABACH – Die Gesellschaft wird nach Überzeugung des Kirchenexperten Hans-Hermann Pompe weiter in die Säkularität abdriften. Im katholisch geprägten München sei bereits heute weniger als die Hälfte der Bevölkerung katholisch oder evangelisch, sagte der Leiter des Zentrums für Mission in der Region der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) vor der Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Ein ähnliches Bild biete sich auch in den anderen deutschen Großstädten. Man sei auf dem Weg von einer Mehrheitskirche hin zu einer Minderheitskirche.
Laut Forschern sei in Bezug auf die Kirchen die Gruppe der Distanzierten am größten, sagte Pompe weiter. Sie hätten eine unscharfe, nebulöse Gläubigkeit, stünden den Kirchen distanziert gegenüber und wanderten zunehmend in die Gruppe der Säkularen ab, für die Kirche, Glaube und Religion gar keine Rolle mehr spielten. Glaube und Religion würden zudem vermehrt privatisiert, jeder suche sich das für sich Passende aus. Das Gemeinsame im Glauben bröckle daher zunehmend, sagte der rheinische Pfarrer. epd
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