Der international renommierte Ausstellungsmacher Kasper König ist tot. Der langjährige Direktor des Kölner Museums Ludwig starb am Freitag im Alter von 80 Jahren in Berlin, wie das Museum am Samstag mitteilte. Der 1943 in Westfalen geborene Kunstexperte war unter anderem Mitbegründer der Skulptur Projekte Münster und Kurator der Großausstellungen Westkunst.
„Kasper König war einer der ganz Großen im Kunstbetrieb“, erklärte der Direktor des Museums Ludwig, Yilmaz Dziewior: „Mit seiner Kenntnis, seinem Urteilsvermögen und seiner Unbestechlichkeit hat er das Museum Ludwig wieder auf Weltniveau gehoben.“ König leitete von 2000 bis 2012 das Museum der Stadt Köln für die Kunst des 20. Jahrhunderts und Gegenwartskunst.
Er habe den Kunstdiskurs der letzten fünf Jahrzehnte geprägt wie kaum ein anderer, würdigte ihn das Museum. Noch im vergangenen Jahr habe König dem Museum Ludwig eine Auswahl von rund 50 Werken aus seiner privaten Sammlung geschenkt, hieß es weiter.
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hob Königs Bedeutung für die Skulptur Projekte in Münster hervor. Er habe dafür gesorgt, dass die Arbeiten der Skulptur Projekte sich tief in das kulturelle Gedächtnis der Region eingeschrieben hätten, erklärte LWL-Direktor Georg Lunemann. 1977 rief König gemeinsam mit dem damaligen Direktor des Westfälischen Landesmuseums, Klaus Bußmann, die Skulptur Ausstellung in Münster ins Leben. Daraus gingen schließlich im Zehn-Jahres-Rhythmus die Skulptur Projekte Münster hervor.
König habe die Rolle von Kunst stets als Vermittlung eines demokratischen und humanistischen Weltbilds betrachtet, erklärte der Oberbürgermeister von Münster, Markus Lewe (CDU). Er habe dazu aufgefordert, einen kritischen Blick auf die Stadt und ihre Gesellschaft zu werfen.