Zur „Heimlichtuerin des Jahres“ 2024 hat der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Baden-Württemberg und Hessen die Bechsteinfledermaus gekürt. Die nachtaktive Fledermaus führe ein Leben im Verborgenen und stehe deutschlandweit auf der Roten Liste bedrohter Arten, teilten die beiden Landesverbände am Dienstag mit.
Die Bechsteinfledermaus kommt demnach in ganz Mitteleuropa vor, in Deutschland vor allem in Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und Bayern. In Baden-Württemberg ist sie am Oberrhein, im Odenwald und in der Neckarebene zu finden. In Hessen bewohnt sie unter anderem die Eichen- und Buchenwälder im Rhein-Main-Gebiet, den Spessart, das Lahntal bei Marburg und Gießen und den vorderen Vogelsberg.
Lebensraum der Bechsteinfledermaus sind laut BUND alte Wälder. „Deshalb ist sie besonders anfällig dafür, wenn der Mensch in diese Wälder eingreift“, hieß es weiter. Die Umweltschutzorganisation spricht sich vor diesem Hintergrund dafür aus, mindestens zehn Prozent der Waldfläche sich selbst zu überlassen.
Benannt ist die zwischen 7 und 14 Gramm leichte Bechsteinfledermaus nach einem Pionier des Naturschutzes: Johann Matthäus Bechstein (1757-1822), der durch zahlreiche naturkundliche Schriften als Vater der Vogelkunde gilt und sich früh für den Erhalt von Tierarten wie Fledermäusen einsetzte.
Mit dem Heimlichtuer des Jahres wollen der BUND Baden-Württemberg und Hessen auf Tiere aufmerksam machen, die den meisten Menschen verborgen bleiben. 2021 fiel die Wahl auf das Glühwürmchen, 2022 auf den Ameisenlöwen und 2023 auf den Eisvogel.