BERLIN/FREIBURG – Die kirchlichen Hilfsorganisationen Diakonie Katastrophenhilfe und Caritas International werben um Hilfe für die „vergessenen Krisen“ im Südsudan und Somalia.
„Über das Drama des Syrienkrieges und die Zahl der von dort kommenden Flüchtlinge sind andere humanitäre Katastrophen, wie die Situation von fast zehn Millionen Menschen im Südsudan und in Somalia, die auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, in Vergessenheit geraten“, erklärten die beiden Hilfswerke in Berlin und Freiburg. „Es ist angesichts der Notlage in beiden Ländern eine Schande, wie wenig internationale Hilfe bereitgestellt wird.“ Allein im Südsudan sind nach aktuellen Zahlen der Vereinten Nationen 4,8 Millionen Menschen vom Hunger bedroht. Die Situation sei weiterhin instabil, betonen die beiden Hilfsorganisationen.
Angesichts einer „dramatischen Unterversorgung der Bevölkerung im Südsudan“ appellierte der Leiter von Caritas international, Oliver Müller, an die Konfliktparteien, die Arbeit von humanitären Helfern nicht zu behindern. Auch die UN, die Afrikanische Union und der ostafrikanische Staatenbund IGAD müssten ihre Anstrengungen verstärken, eine Mindestversorgung der Menschen sicherzustellen.
Laut Diakonie Katastrophenhilfe und Caritas international sind in Somalia etwa 1,1 Millionen Menschen auf der Flucht, etwa 4,7 Millionen Menschen seien auf humanitäre Hilfe angewiesen. Der Staat existiere faktisch nicht mehr. Hinzu kommen immer wieder Dürren und Überschwemmungen nach Starkregen, die den Aufbau einer Existenz für die vertriebenen Familien fast unmöglich machten.
Mit der Aktion „Die größte Katastrophe ist das Vergessen“ rücken die beiden kirchlichen Hilfswerke jedes Jahr Krisen und Katastrophen in den Vordergrund, die wenig Beachtung in der Öffentlichkeit finden und rufen zu Spenden auf. KNA
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