Vor den Landtagswahlen in drei ostdeutschen Ländern hat der Präsident der Diakonie Deutschland, Rüdiger Schuch, auf die Bedeutung der Sozialpolitik hingewiesen. Sie sei „wichtiger denn je“, sagte Schuch am Mittwoch in Leipzig. Wo soziale Probleme ungelöst bleiben, hätten es extreme politische Kräfte leichter.
Nach Ansicht von Schuch sind die Landtagswahlen „zu wichtig für Denkzettel“. „Daher ist gute Information sehr wertvoll“, sagte er. Gerade mit ihrer Sozialpolitik würden die Parteien tief in den Alltag der Menschen eingreifen. Eine „inklusive, vielfältige und solidarische Gesellschaft“ sei Extremen ein Dorn im Auge.
Wie schon zur Europawahl 2024 bietet die Diakonie zu den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg ihr Online-Instrument „Sozial-O-Mat“ an. Die unparteiische Entscheidungshilfe unterstützt Wählerinnen und Wähler dabei, die sozialpolitischen Positionen der Parteien zu vergleichen. Wie beim Vorbild „Wahl-O-Mat“ können Interessierte ihre Antworten auf 20 politische Thesen, mit denen der Parteien vergleichen.
Anlässlich der Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen am 1. September und in Brandenburg am 22. September war am Abend in der Leipziger Nikolaikirche ein Podium geplant. Erwartet wurden dazu unter anderem der letzte Außenminister der DDR, Markus Meckel, und die Autorin und Regisseurin Grit Lemke.
Die Veranstaltung wollte Erwartungen von Kirche und Diakonie an die Politik in den Blick nehmen. Themen sollten die wachsende Armut, die Überalterung der Gesellschaft, der alltägliche Personalmangel und die Integration sein.