Noch ist das Haus gar nicht gebaut, unter dem künftig eine jüdische, eine muslimische und eine christliche Kita vereint sein sollen. Die Idee allerdings erhält jetzt schon einen Förderpreis mit 20.000 Euro.
Die Deutsche Nationalstiftung zeichnet das geplante Drei-Religionen-Kita-Haus in Berlin mit ihrem Förderpreis aus. Das interreligiöse Projekt schaffe mit einer jüdischen, einer muslimischen und einer christlichen Kita unter einem Dach eine Umgebung, in der das Zusammenwirken verschiedener Religionen und Kulturen schon von frühester Kindheit an als Normalität gelebt werde, teilte die Deutsche Nationalstiftung am Mittwoch in Hamburg mit. Die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung soll am 7. Juni in Berlin verliehen werden.
“Wir sind geehrt, diesen Preis zu erhalten, und sehen uns dadurch noch mehr ermutigt, uns für das gute Zusammenleben in unserer Stadt und in Deutschland einzusetzen. Von Kindheit an sollen Freundschaften statt Misstrauen entstehen”, erklärte Rabbinerin Gesa Ederberg stellvertretend für das Gründerinnen-Team. In diesem Jahr ist voraussichtlich der Baubeginn für das Modellprojekt, dessen Konzept als bundesweit einmalig gilt. Geplant ist, dass jede der drei Kitas über eigene Räumlichkeiten verfügt, mit jeweils Platz für 45 Kinder, und es zusätzliche Gemeinschaftsräume gibt, um etwa die unterschiedlichen religiösen Feste gemeinsam zu feiern.
Die Deutsche Nationalstiftung will das Zusammenwachsen Deutschlands fördern und die Idee eines vereinten Europas stärken. Seit 1997 vergibt sie jährlich den Deutschen Nationalpreis und einen Förderpreis an Personen und Organisationen, die sich für diese Ziele engagieren.