Erst die Corona-Pandemie, dann eine kräftig steigende Inflation: In den vergangenen Jahren erreichte die Lebenszufriedenheit der Deutschen einen Tiefpunkt. Den haben sie nun aber offenbar hinter sich gelassen.
Die Lebenszufriedenheit der Deutschen ist im vergangenen Jahr einer Studie zufolge wieder deutlich gestiegen. Vor allem Alleinlebende, Jugendliche und junge Erwachsene sowie berufstätige Mütter verzeichnen eine höhere Lebenszufriedenheit, wie aus dem “SKL Glücksatlas” hervorgeht, der am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. Bernd Raffelhüschen, wissenschaftlicher Leiter der Erhebung, erklärte: “Deutschland ist wieder auf Glückskurs.”
Die Corona-Folgen seien weitgehend überwunden, genauso gehörten die Auswirkungen der Inflation der Vergangenheit an. Lag der Wert der Lebenszufriedenheit 2021 mit 6,58 Punkten auf einer Skala vom 0 (“überhaupt nicht zufrieden”) bis 10 (“vollkommen zufrieden”) noch auf einem Tiefpunkt, stieg der Wert im Jahr 2024 auf 7,06 Punkte. Damit erreicht die Zufriedenheit den Forschern zufolge wieder das Niveau der 2010er Jahre.
Allerdings ist das Glücksgefühl in der Bundesrepublik nicht überall gleich stark ausgeprägt. In vier Bundesländern – Hessen, Sachsen, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern – geht die Lebenszufriedenheit der Bevölkerung in diesem Jahr zurück. Das Vor-Corona-Niveau erreichen hingegen Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Der Studie zufolge hat sich zudem die Kluft zwischen Ost- und Westdeutschland wieder vergrößert: Liegt die Lebenszufriedenheit der Ostdeutschen im Schnitt bei 6,79 Punkten, ist sie in Westdeutschland mit 7,13 Punkten wesentlich höher.
Am glücklichsten sind demnach im bundesweiten Vergleich die Menschen in Hamburg. Sie kommen laut “Glücksatlas” auf einen Zufriedenheitswert von 7,38 Punkten und belegen damit den Spitzenplatz. Auf Rang zwei folgen die Bayern mit 7,23 Punkten, auf Platz drei folgt mit ebenfalls 7,23 Punkten Schleswig-Holstein. Am Ende des Rankings steht Mecklenburg-Vorpommern mit 6,17 Punkten.
Die Wissenschaftler befragten nach eigenen Angaben 12.452 Menschen ab 16 Jahren zu den Lebensbereichen Arbeit, Einkommen, Familie und Gesundheit. Die Ergebnisse sind demnach repräsentativ.