Von Isolde Böhm
Was für grandiose Verse. Und sie sind sehr gut lesbar für die Christengemeinde als Overtüre für den Advent. Aktueller denn je. Geeignet, zu leiten durch alle Geschäftigkeit, Vorbereitungen und – ja doch, ganz old school – vielleicht auch hinein in die Fastenzeit vor dem Geburtsfest Jesu.„Seid niemandem etwas schuldig, außer dass ihr euch untereinander liebt. (…) Und das tut, weil ihr die Zeit erkennt (…) die Stunde ist da, aufzustehen.. (…) Lasst uns ehrbar leben wie am Tage. (…) Zieht an den Herrn Jesus Christus.“
Gott ist die Liebe. Wir sind eingeladen in diese Liebe. Neue Kleidung zieht man bekanntlich erst an, wenn zuvor ein Bad oder reinigendes Ritual vollzogen ist. Als Kinder der 60er Jahre wurden wir samstags in die Badewanne gesetzt; der Badeofen zuvor angeheizt. Ob wir wollten oder nicht. So gereinigt ging es am Sonntag zum Gottesdienst. Ob wir wollten oder nicht.Die Verse des Paulus sagen, dass jetzt die Stunde da ist. Griechisch „Kairos“. Ich möchte diesen Kairos gerne in meine Gegenwart nehmen. Jetzt! Nicht morgen. Nicht übermorgen. Wofür ist jetzt der Moment, wofür genau jetzt der richtige Zeitpunkt? Da sollte das Gebet und auch die Predigt einen Moment innehalten. Den Zuhörenden Zeit lassen. Was ist gerade jetzt das „Angesagte“ in meinem Leben?(…)
Ausgabe kaufen und weiterlesen
Predigttext zum 1. Advent: Römer 13,8–14 (Reihe II)
8 Seid niemandem etwas schuldig, außer dass ihr euch untereinander liebt; denn wer den andern liebt, der hat das Gesetz erfüllt. 9 Denn was da gesagt ist (2. Mose 20,13–17): „Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht begehren“, und was da sonst an Geboten ist, das wird in diesem Wort zusammengefasst (3.Mose 19,18): „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ 10 Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung. Leben im Licht des kommenden Tages 11 Und das tut, weil ihr die Zeit erkennt, nämlich dass die Stunde da ist, aufzustehen vom Schlaf, denn unser Heil ist jetzt näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden. 12 Die Nacht ist vorgerückt, der Tag aber nahe herbeigekommen. So lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts. 13 Lasst uns ehrbar leben wie am Tage, nicht in Fressen und Saufen, nicht in Unzucht und Ausschweifung, nicht in Hader und Eifersucht; 14 sondern zieht an den Herrn Jesus Christus und sorgt für den Leib nicht so, dass ihr den Begierden verfallt.