BERLIN/BONN/MÜNSTER – Das neue österreichische Islamgesetz hat in Deutschland eine Debatte ausgelöst. Vor allem geht es darum, ob die Finanzierung muslimischer Verbände aus dem Ausland untersagt werden sollte. Während sich der CDU-Politiker Jens Spahn in der „Bild“-Zeitung für ein solches Verbot aussprach und schärfere Regeln für muslimische Gemeinden forderte, lehnte der religionspolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Volker Beck, ein derartiges Verbot ab.
Der Zentralrat der Muslime befürwortet für Deutschland ein Islamgesetz nach österreichischem Vorbild. „Wir brauchen so eine Richtung in Deutschland, um wieder Normalität und Selbstverständlichkeit in der muslimischen Community herzustellen“, sagte der Vorsitzende Aiman Mazyek dem Fernsehsender Phoenix in Bonn. Mazyek befürwortete auch das Verbot der Auslandsfinanzierung muslimischer Vereine und die Ausbildung von Imamen in Deutschland. Auch der Islamwissenschaftler Mouhanad Khorchide begrüßt das Verbot der Auslandsfinanzierung. „Der Einfluss ausländischer Regierungen und anderer Gruppierungen auf Muslime ist in vielen Ländern Europas ein Problem“, sagte der Leiter des Zentrums für Islamische Theologie der Uni Münster dem „Spiegel“. epd
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