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Das Stichwort: Jom Kippur

Jom Kippur ist der jüdische Buß- und Bettag. Der wichtigste Festtag des jüdischen Jahres beginnt in diesem Jahr mit dem Sonnenuntergang am Sonntag (24. September) und endet mit Anbruch der Nacht am Montag (25. September). An Jom Kippur können sich die Menschen nach jüdischem Glauben von Schuld befreien und mit Gott versöhnen. Der Versöhnungstag ruft daher zu Reue, Buße und Umkehr auf: Nur wer sich mit seinen Mitmenschen aussöhne, dürfe auf Versöhnung mit Gott hoffen.

Gläubige Juden fasten vom Beginn des Festes am Vorabend bis zum nächsten Abend. Jom Kippur ist zugleich Abschluss von zehn Bußtagen, die mit dem Neujahrsfest Rosch Haschana (15. bis 17. September) begonnen haben. Die Ursprünge von Jom Kippur werden im dritten Buch Mose, im hebräischen Teil der Bibel, geschildert.

In biblischer Zeit war der Versöhnungstag der einzige, an dem der Hohepriester das Allerheiligste des Tempels betrat. Zudem lud man die Sünden des Volkes symbolisch auf einen Bock, der dann in die Wüste geschickt wurde. Darauf geht der sprichwörtliche Sündenbock zurück.

In ultraorthodoxen Gemeinden hat sich ein alter Brauch aus Persien gehalten, das sogenannte Kappores-Schlagen. Dabei schwenkt der Rabbi am Vorabend von Jom Kippur dreimal ein Huhn über den Kopf der Gläubigen. Das Tier wird danach rituell geschlachtet, es steht stellvertretend für die Sünde.

Am Versöhnungstag zünden gläubige Juden in ihrem Haus ein Licht zur Erinnerung an die verstorbenen Angehörigen an, das 24 Stunden brennen soll. Zum Ende des Tages erklingt das Schofar, das Widderhorn.