Daniel Günther: Kirchen werden als Kompass an Bedeutung gewinnen

Zuletzt kriselte es zwischen den Kirchen und der Union. CDU-Ministerpräsident Günther gibt den angeschlagenen Institutionen aber nun Rückenwind und eine gute Zukunftsaussicht. Auch zur Ukraine positioniert er sich.

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) ist überzeugt davon, dass die Kirchen in den kommenden Jahren wieder an Bedeutung gewinnen werden. Vor der in Travemünde tagenden Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland sagte er am späten Donnerstagabend, er sei der Kirche dankbar, dass sie auch in schwierigen Zeiten, etwa der Corona-Pandemie, zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beigetragen habe. “Wir müssen alle aufpassen, dass die Spaltung in der Gesellschaft nicht so weit fortschreitet, dass sich immer Menschen an den Rand gedrängt fühlen”, sagte Günther. “Wir schaffen es nur, dass radikale Kräfte nicht den Überhang gewinnen, wenn wir uns als demokratische Parteien auch um die Dinge kümmern, die anliegen.”

Günther sprach sich zudem für eine weitere Unterstützung der Ukraine aus: “Auch wenn andere Länder irrlichtern, muss es für uns immer klar sein, dass wir an der Seite derjenigen stehen, die sich für unsere Freiheit und unsere demokratischen Werte dem Aggressor entgegenstellen”, sagte Günther. “Der Platz von uns ist an der Seite der Ukraine, und das muss auch weiterhin so gelten.” Sorgen machten ihm dabei nicht nur Russland, sondern auch die USA. “Wenn man erlebt, dass der mächtigste Mann der Welt in aller Öffentlichkeit Unwahrheiten verbreiten kann, um damit seine Politik zu legitimieren – wie tief sinken wir eigentlich noch in dieser Welt?”, sagte Günther. “In Zeiten, wo diese Gewissheiten nicht mehr gelten, finde ich es besonders wichtig, dass wir uns als Land mit unserer historischen Verantwortung diesen Tendenzen entgegenstellen.”